Sirte. . Der Machtkampf gegen das Gaddafi-Regime in Libyen geht offenbar dem Ende entgegen. Am Donnerstag wurde Gaddafis Geburtsort Sirte von Truppen des Übergangsrats eingenommen. Es gibt jedoch Befürchtungen, dass Gaddafi ein neues Söldnerheer organisiert.
Truppen des libyschen Übergangsrats haben am Donnerstag Sirte eingenommen, die Heimatstadt des gestürzten Machthabers Muammar Al Gaddafi. Die verbliebenen Bastionen der Gaddafi-treuen Kämpfer seien überrannt und der letzte Widerstand niedergeschlagen worden, berichteten Reporter. Kurz vor dem Angriff, der 90 Minuten dauerte, versuchten den Angaben zufolge Gaddafis Söldner mit fünf Lastwagen über die Küstenstraße zu entfliehen. Sie wurden unter Feuer genommen. Es soll 20 Tote gegeben haben.
„Die Stadt ist befreit“, sagte Hassan Droua, ein Mitglied des libyschen Übergangsrates der Nachrichtenagentur AP. Nach der Schlacht durchsuchten Kämpfer die Häuser von Sirte nach verbliebenen Gaddafi-Loyalisten. 16 Menschen wurden gefangen genommen. Journalisten beobachteten, wie die Sieger die Gefangenen schlugen und Offiziere dazwischen gingen, um sie daran zu verhindern. Die Gaddafi-Gefolgsleute hatten Lastwagen voller Waffen und Munition.
Der stellvertretende Verteidigungsminister des Übergangsrats sagte der AP, Gaddafis Sohn Muatassim habe sich vermutlich in der Gegend von Sirte aufgehalten. Er sei jedoch nicht gefunden worden.
Nach wie vor Widerstandsnester von Gaddafi-Anhängern
Zuvor war mit Bani Walid eine weitere Hochburg Gaddafis, erobert worden. Unklar blieb, ob die entkommenen Anhänger Gaddafis weiter kämpfen und einen Aufstand anzetteln werden. Sie verfügen über große Waffenarsenale, die in der südlichen Wüste vermutet werden.
Noch immer leisten Gaddafi-Anhänger in etlichen Gebieten zumindest so viel Widerstand, dass die Übergangsregierung auch fast zwei Monate nach der Eroberung der Hauptstadt Tripolis noch nicht von einem völligen Sieg spricht.
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