Berlin. . Die Piraten im Bundestag? Die Wähler zumindest sehen es derzeit so. Würde jetzt gewählt, so bekäme die Protestpartei sieben Prozent. Die FDP verliert weiter und fällt mit zwei Prozent auf einen absoluten Tiefstand.
Nach ihrem Erfolg bei der Berlin-Wahl hätte die Piratenpartei derzeit auch gute Chancen auf den Einzug in den Bundestag. Laut stern-RTL-Wahltrend vom Mittwoch würden sieben Prozent für die Piratenpartei stimmen, wenn jetzt Bundestagswahl wäre. Damit würde die Partei locker die Fünf-Prozent-Hürde überspringen.
Allerdings sehen die Wähler in den Piraten vor allem eine Protestpartei. Nur sechs Prozent sagen, die Partei werde wegen ihrer politischen Ziele gewählt, wie eine Umfrage des „Stern“ ergab. Die parteipolitische Herkunft der Piraten-Anhänger ist demnach ziemlich gemischt: Elf Prozent haben bei der letzten Bundestagswahl die Grünen gewählt, 16 Prozent die Union, 13 Prozent die FDP und zehn Prozent die SPD. 30 Prozent waren Nichtwähler oder noch nicht wahlberechtigt.
FDP auf Tiefstand
Die FDP verliert dem stern-RTL-Wahltrend weiter und fällt mit zwei Prozent auf einen Tiefstand. Die Union verharrt bei 31 Prozent, die SPD steigert sich leicht auf 29 Prozent. Die Grünen büßen einen Punkt auf 19 Prozent ein, die Linken verlieren zwei Punkte und kommen auf sieben Prozent. Damit liegt das schwarz-gelbe Regierungslager mit zusammen 33 Prozent jetzt 15 Prozentpunkte hinter einem grün-roten Bündnis, das gemeinsam auf 48 Prozent kommt.
Für den stern-RTL-Wahltrend wurden vom Institut Forsa vom 18. bis 23. September 2501 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger befragt. Für die Umfrage zur Piratenpartei des „Stern“ befragte Forsa am 22. und 23. September 1001 Bürger. (afp)