Berlin. .
Nach der Bundeswehrreform wird das Heer deutlich kleiner sein als vorher: Statt 220.000 Soldaten sollen es nur noch 185.000 sein. Zeitgleiche Auslandseinsätze sollen trotzdem weiterhin möglich sein. Welche Kasernen schließen werden, steht noch nicht fest.
Die Reform der Bundeswehr nimmt allmählich Gestalt an. Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) stellte am Mittwoch in Berlin erste Details zur geplanten Reduzierung der Streitkräfte vor. Insgesamt soll die Bundeswehr künftig maximal 185.000 Soldaten umfassen. Im Frühjahr waren es noch rund 220.000 Soldaten.
Nach Angaben des Ministeriums wird vor allem das Heer deutlich verkleinert und künftig 57.570 Soldaten haben. Das Personaltableau 2010 wies noch 82.136 Dienstposten beim Heer auf.
Bei der Luftwaffe schrumpft die Zahl von 34.297 auf 22.550 Soldaten. Die Marine hat künftig noch 13.050 Dienstposten, 2010 waren es noch 15.242. Bei der Streitkräftebasis, dem „militärischen Serviceunternehmen“ der Bundeswehr, fallen über 20.000 Stellen weg, beim Sanitätsdienst sind es über 5000 Posten weniger.
Grünen sehen Reform als „Stückwerk“
Dennoch sollen künftig immer 10.000 Soldaten zeitgleich im Ausland eingesetzt werden können. Offen bleibt noch die Zukunft der rund 400 Standorte: Bundesländer und Kommunen befürchten massive Einnahmeausfälle, wenn Kasernen schließen. Die Entscheidung soll am 26. Oktober verkündet werden.
Die Grünen kritisierten die Pläne. Die angekündigte Neuausrichtung der Bundeswehr verkomme zum Verwaltungsakt, erklärte der Grünen-Verteidigungsexperte Omid Nouripour. Der Minister habe statt eines schlüssigen Reformkonzeptes Stückwerk vorgelegt. Wichtige Teilprojekte wie die Überprüfung der Beschaffungsvorhaben, ein Reservistenkonzept oder die Reorganisation des Ministeriums würden vertagt. Auch vermisste Nouripour Sparanstrengungen des Verteidigungsressorts. (dapd)