Dschalalabad. . Kurz vor dem Jahrestag des 11. September hat es einen Selbstmordanschlag auf eine Nato-Basis in Afghanistan gegeben. Mindestens zwei Menschen kamen ums Leben. Die Taliban bekannten sich zu diesem Angriff.

Bei einem Selbstmordanschlag auf eine Nato-Basis in Zentralafghanistan sind mindestens zwei Menschen getötet und 89 verletzt worden, darunter 50 US-Soldaten. Nach Angaben der US-Armee sprengte sich der Attentäter am Samstag, einen Tag vor dem 10. Jahrestag der Terroranschläge in den USA, mit seinem mit Sprengstoff beladenen Lastwagen vor dem Eingang des Vorpostens in Sajed Abad in der Provinz Wardak in die Luft.

Zu der Tat bekannten sich die Taliban. Wenige Stunden zuvor hatten die Taliban erklärt, sie wollten solange gegen US-Soldaten in Afghanistan kämpfen, bis der letzte von ihnen Afghanistan verlassen habe.

Die Explosion am Samstagnachmittag habe ein sechs Meter großes Loch in die Schutzmauer des Kampfpostens gerissen, teilte US-Militärsprecher David Eastburn am Sonntag mit. Unter den Verletzten seien auch 15 Afghanen gewesen. Ob sie ebenfalls Soldaten waren oder Zivilisten, ließ er offen. Unklar war zunächst auch, aus welchen Ländern die anderen Opfer stammten.

Taliban verbreiten Stellungnahme zum 11. September

Mit zahlreichen Gedenkveranstaltungen erinnern die USA an diesem Wochenende an die Terrorattacken vor zehn Jahren. Bei den Anschlägen des Terrornetzes El Kaida auf das World Trade Center in New York, das Pentagon in Washington sowie beim Absturz einer von Terroristen entführten Passagiermaschine im Bundesstaat Pennsylvania waren fast 3000 Menschen getötet worden. Die Anschläge führten zur Invasion der USA und ihrer Verbündeten in Afghanistan; im November 2001 stürzten sie das mit El Kaida verbündete radikalislamische Taliban-Regime. Die Kämpfe aber dauern bis heute an.

Auf ihrer Internetseite bekannten sich die Taliban zu dem Anschlag am Samstag. Bereits zuvor hatten sie in einer auch auf Englisch verbreiteten Stellungnahme zum 11. September 2001 den USA und ihren Verbündeten vorgeworfen, die Terroranschläge als Vorwand für den Einmarsch in Afghanistan genutzt zu haben. Die Invasion werde „auf ewig ein Brandmal auf dem Gesicht der westlichen Demokratie bleiben“, hieß es in der Erklärung weiter. (afp)