New York. .
Kurz vor dem zehnten Jahrestag der Anschläge vom 11. September 2001 haben US-Behörden vor Terrorangriffen gewarnt. Es gebe eine „spezifische und glaubwürdige“ Bedrohung. Attentäter könnten versuchen, in Großstädten Fahrzeuge explodieren zu lassen.
Das Heimatschutzministerium rief die US-Bürger vor dem Wochenende zur Vorsicht auf. Die Bedrohung sei allerdings „nicht bestätigt“. „Wir nehmen alle Informationen über Bedrohungen ernst und haben alle notwendigen Maßnahmen ergriffen und werden dies weiterhin tun“, hieß es in einer Erklärung.
US-Präsident Barack Obama forderte die US-Sicherheitsdienste nach Angaben eines Mitarbeiters des Weißen Hauses dazu auf, ihre Anstrengungen gegen eine Terrorgefahr zu verstärken. Obama wurde demnach über die Bedrohung unterrichtet und den ganzen Tag über auf dem Laufenden gehalten.
Möglicherweise Anschläge mit Autobomben geplant
US-Medienberichten zufolge sollen drei Verdächtige im August in die USA eingereist sein. Sie sollen vorhaben, Autos oder Lastwagen mit Sprengstoff zu beladen und detonieren zu lassen. Laut dem Fernsehsender ABC reisten die Verdächtigen aus Afghanistan ein und legten mindestens einen Zwischenhalt ein, möglicherweise im Iran. Einer der Eingereisten sei US-Bürger, berichtete der Sender unter Berufung auf einen US-Behördenvertreter.
Das „Wall Street Journal“ berichtete unter Berufung auf einen Anti-Terror-Beamten, dass Extremisten aus Pakistan mit Verbindungen zum Terrornetzwerk El Kaida Anschläge mit Autobomben in den USA planen könnten. Der TV-Sender NBC berichtete, dass die Sicherheitsbehörden derzeit über eine Anhebung der Terrorwarnstufe berieten.
Nach Angaben der „New York Times“ wurden zwei Mietlastwagen, die in Kansas City im US-Bundesstaat Missouri vermisst und im Zusammenhang mit den Terrorplänen gesucht worden waren, aufgefunden. Der Verdacht in Bezug auf die Lastwagen soll sich aber nicht erhärtet haben. Bislang hatte die US-Regierung betont, dass es keine Hinweise auf eine unmittelbare Bedrohung gebe. Das Weiße Haus erklärte allerdings, die USA seien mit Blick auf den Jahrestag „wachsam wie immer“.
Strenge Kontrollen zur Gedenkfeier
Bei den Anschlägen vom 11. September hatten Mitglieder des Terrornetzwerks El Kaida mehrere Passagierflugzeuge entführt und in die Zwillingstürme des New Yorker World Trade Center sowie ins Pentagon in Washington gesteuert. Eine weitere Maschine stürzte im Bundesstaat Pennsylvania in ein Feld. Insgesamt kamen fast 3000 Menschen ums Leben. Zu der zentralen Gedenkfeier am Ground Zero in New York wird am Sonntag auch Obama erwartet. Die Sicherheitsmaßnahmen sind anlässlich des Jahrestages ohnehin erhöht worden.
New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg sagte nach Bekanntwerden der Terrorwarnung, es würden weitere Polizeieinheiten mobilisiert. „Einige davon werden Sie bemerken, andere nicht.“ Er betonte aber, dass die Berichte über eine Bedrohungslage nicht bestätigt seien. Polizeichef Raymond Kelly kündigte eine verschärfte Suche nach möglicherweise versteckten Bomben an, etwa in geparkten Autos. Besonders an strategisch wichtigen Punkten wie Brücken, Tunneln und auf Fähren sollten strenge Kontrollen stattfinden. Die Zahl der Patrouillen werde um 30 Prozent aufgestockt. (AFP)