Kabul. . Die beiden in Afghanistan vermissten Deutschen sind nach Angaben der afghanischen Behörden von Aufständischen verschleppt worden. Die Bundeswehr in Afghanistan habe Kontakt zu den Entführern, außerdem sei sie an der Suche beteiligt.
Die beiden in Afghanistan vermissten Deutschen sind nach Angaben der afghanischen Behörden von Aufständischen verschleppt worden. „Wir wissen, dass sie von Aufständischen entführt wurden“, sagte der Polizeichef der nördlich von Kabul gelegenen Provinz Parwan, Scher Ahmed Maladani, am Montag der Nachrichtenagentur AFP. Derzeit könne er keine näheren Angaben dazu machen, dies könne sich aber schon bald ändern.
Ein hochrangiger Mitarbeiter des afghanischen Geheimdienstes, der nicht namentlich genannt werden wollte, sagte AFP, die beiden Deutschen seien von einer Gruppe islamistischer Aufständischer verschleppt worden, die nicht direkt zu den radikalislamischen Taliban gehöre. Ein Taliban-Sprecher hatte zuvor versichert, dass ihm nichts über das Verschwinden der beiden Deutschen bekannt sei.
„Von Dorf zu Dorf verlegt“
Der Geheimdienstvertreter führte aus, die Entführungsopfer würden „von Dorf zu Dorf verlegt und von einem Ort zum anderen“. „Einmal waren wir nah dran, sie zu befreien, aber als wir in die Gegend kamen, waren sie schon weggebracht worden“, sagte der Geheimdienstler. Die Bundeswehr in Afghanistan habe Kontakt zu den Entführern aufgenommen, außerdem sei sie an der Suche nach den beiden Entführungsopfern beteiligt.
Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) hatte vor knapp einer Woche im Fall der vermissten Deutschen nicht ausgeschlossen, „dass sie Opfer eines Entführungsverbrechens geworden sind“. Die beiden Männer waren nach afghanischen Polizeiangaben vor anderthalb Wochen nördlich der Hauptstadt Kabul beim Bergsteigen verschwunden.
Demnach ließen sie ihren Wagen samt Fahrer am Fuß eines Bergs nahe dem Salang-Fluss zurück und gingen wandern. Als die Männer von ihrem Ausflug nicht zurückkamen, alarmierte der Fahrer die Polizei. Laut afghanischer Regierung verlor sich die Spur der Deutschen „irgendwo zwischen den Provinzen Baghlan und Parwan“. (afp)