Tokio. . Nach der Atomkatastrophe von Fukushima gibt es für zehntausende Bewohner wenig Hoffnung auf eine Rückkehr. Das verseuchte Gebiet um das havarierte AKW wird nach Medienberichten noch viele Jahre unzugänglich bleiben.
Einige Gebiete nahe dem havarierten japanischen Atomkraftwerk Fukushima werden einem Zeitungsbericht zufolge vermutlich jahrzehntelang nicht mehr zu betreten sein. Die Gegenden in einem Umkreis von drei Kilometern um das Atomkraftwerk würden voraussichtlich für lange Zeit - wahrscheinlich für mehrere Jahrzehnte - zum Sperrgebiet erklärt, berichtete die japanische Zeitung „Yomiuri Shimbun“ am Montag unter Berufung auf Regierungskreise. Die Regierung könnte dem Bericht zufolge Land aufkaufen, das für die vorübergehende Lagerung von radioaktivem Abfall verwendet werden soll.
Regierungssprecher Yukio Edano erklärte am Montag, er könne die Möglichkeit nicht dementieren, dass es für die Bewohner bestimmter Regionen auf lange Sicht „schwierig“ werde, in ihre Häuser zurückzukehren. Dafür entschuldige er sich zutiefst. Regierungschef Naoto Kan will die Region im Nordosten des Landes am kommenden Samstag besuchen, um sich bei den Menschen zu entschuldigen.
Deutlich überhöhte Strahlenwerte
Seit dem verheerenden Erdbeben der Stärke 9,0, dem anschließendem Tsunami und der Atomkatastrophe in Fukushima am 11. März leben noch immer mehr als 85.000 Menschen in Notunterkünften oder Fertigbauten ohne jegliche Gewissheit, ob sie in ihre Häuser zurückkehren können.
Eine Untersuchung der Regierung zeigte kürzlich, dass einige Gebiete in der 20-Kilometer-Sperrzone um das Atomkraftwerk eine Strahlung von mehr als 500 Millisievert pro Jahr aufwiesen. Das ist 25 Mal mehr als der jährliche Grenzwert. Dem Akw-Betreiber Tepco zufolge ist die Strahlung aus der Atomruine allerdings deutlich zurückgegangen, zudem sei eine Entgiftung des Bodens in dem Gebiet geplant. (afp)