Saarbrücken/Bonn. . Jorgo Chatzimarkakis will um seinen Doktortitel kämpfen. Bei einem Entzug des Titels werde er eine zweite Dissertation schreiben, kündigte der FDP-Politiker an. Die Universität Bonn will am heutigen Mittwoch entscheiden, ob Chatzimarkakis nach Plagiats-Vorwürfen seinen Doktortitel verliert.

Der FDP-Politiker Jorgo Chatzimarkakis will um seinen Doktortitel kämpfen. Bei einem Entzug des Titels werde er eine zweite Dissertation schreiben, kündigte der saarländische Europaabgeordnete in der „Saarbrücker Zeitung“ vom Mittwoch an.

Die Universität Bonn will am Mittwochnachmittag entscheiden, ob Chatzimarkakis nach Plagiats-Vorwürfen seinen Doktortitel verliert. Zuvor hatten Plagiatsfahnder von der Website „VroniPlag“ eine Reihe von angeblichen Plagiaten in der Doktorarbeit aufgelistet.

Der FDP-Politiker bekräftigte, für seine politikwissenschaftliche Doktorarbeit gelte: „Keine Stelle ohne Quelle.“ Kein einziger Text sei aus einem Werk übernommen worden, das nicht in einer Fußnote oder im Literaturverzeichnis auftauche. In seinen Dissertations-Regeln stehe lediglich, „fremdes Gedankengut ist kenntlich zu machen“. Eben dies habe er schriftlich erklärt und sich dran gehalten.

Seine Zitierweise sei vielleicht missverständlich, räumte Chatzimarkakis ein. Doch diese methodische Schwäche sei bereits bei der Prüfung seiner Dissertation benannt und bei der Notengebung berücksichtigt worden. Chatzimarkakis hatte für die im Jahr 2000 vorgelegte Arbeit die Note „Drei“ erhalten. Die Dissertation trägt den Titel „Informationeller Globalismus: Kooperationsmodell globaler Ordnungspolitik am Beispiel des elektronischen Geschäftsverkehrs“.

Wegen Plagiaten in ihren Dissertationen waren zuletzt dem früheren Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) und der FDP-Europapolitikerin Silvana Koch-Mehrin ihre Doktortitel entzogen worden. (afp)