Berlin. .

In der Diskussion um das Transplantationsrecht deutet vieles auf die Entscheidungslösung hin, wie sie die Fraktionschefs Kauder und Steinmeier favorisieren. Hier wird jeder Bürger einmal gefragt, ob er Organspender sein will.

Bei der Reform des Transplantationsrechts spricht einiges dafür, dass jeder Bürger künftig gefragt wird, ob er seine Organe spenden will oder nicht. Die Fraktionschefs von Union und SPD, Volker Kauder und Frank-Walter Steinmeier, warben am Mittwoch bei einer Anhörung im Bundestag einmal mehr für die so genannte Entscheidungslösung. Dazu zeigte sich auch die Mehrheit der anwesenden Experten offen.

Die beiden Fraktionschefs wollen einen entsprechenden Gruppenantrag vorbereiten, den sie nach der Sommerpause im Parlament einbringen wollen. Zum 1. Januar 2012 könnte das geänderte Gesetz in Kraft treten. Steinmeier und Kauder sprachen sich gegen eine Widerspruchslösung aus, die einigen Landesgesundheitsministern vorschwebt. Hier müsste ein Bürger zu Lebzeiten widersprechen, wenn er später keine Organentnahme will. Auf die Bürger solle kein rechtlich verbindlicher Druck ausgeübt werden, sagte Kauder.