Brüssel. . Griechenland bleibt flüssig: Der hoch verschuldete Staat erhält wohl weitere 12 Milliarden Euro aus den europäischen Notkrediten. EU, EZB und IWF betonen Griechenland habe „bedeutende Fortschritte erzielt. Jetzt will der Staat sein Tafelsilber verkaufen.

Aufatmen in Griechenland: Der hoch verschuldete Staat kann auf eine weitere, dringend benötigte Tranche der europäischen Notkredite hoffen und bleibt damit zahlungsfähig. Die 12 Milliarden Euro flössen voraussichtlich Anfang Juli, teilten die EU-Kommission, die Europäische Zentralbank (EZB) und der Internationale Währungsfonds (IWF) am Freitag mit. Griechenland müsse aber mehr sparen und seine Wirtschaft stärker umbauen als bisher geplant.

Luxemburgs Ministerpräsident Jean-Claude Juncker stellte Griechenland nach einem Treffen mit Ministerpräsident Giorgos Papandreou ein weiteres Hilfspaket in Aussicht. Juncker leitet die Eurogruppe, der die 17 EU-Länder angehören, die den Euro als Währung haben. Wie hoch die neuen Finanzhilfen sein könnten, sagte er nicht.

Griechen verkaufen Tafelsilber

EU, EZB und IWF betonten, zwar habe Griechenland „bedeutende Fortschritte“ erzielt, seit der Staat vor einem Jahr europäische Notkredite von insgesamt 110 Milliarden Euro zugesagt bekam. Trotzdem müsse das klamme Land seine Finanz- und Wirtschaftsreformen beschleunigen. Nur so könne Griechenland seine Haushaltslöcher stopfen, das Geschäftsklima verbessern und den Weg für eine dauerhafte Wirtschaftserholung ebnen.

Griechenland wird auch den Verkauf von Staatsvermögen beschleunigen, wie die EU-Kommission mitteilte. Dazu schaffe der Staat eine unabhängige Privatisierungsbehörde. Griechenland möchte mit dem Verkauf von Tafelsilber wie zum Beispiel Unternehmens-Beteiligungen bis Ende 2015 etwa 50 Milliarden Euro erlösen. Mit dem Geld will der Staat Schulden zurückzahlen.