Berlin. . Griechenland kommt der Forderung seiner Gläubiger nach und intensiviert seinen Sparkurs. Dafür verkauft der Staat jetzt sein Tafelsilber. Zunächst müssen die wichtigsten Häfen und die Postbank dran glauben.
Die griechische Regierung will sofort mit der Privatisierung von Staatsbetrieben beginnen. Finanzminister Giorgos Papaconstantinou teilte am Montag nach einer Kabinettssitzung in Athen mit, mit den zusätzlichen, sechs Milliarden Euro schweren Maßnahmen solle in diesem Jahr das Schuldenziel von 7,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts erreicht werden.
Nach den mehrstündigen Beratungen berichtete Papaconstantinou, sofort privatisiert werden sollten die Staatsbetriebe OTE und Postbank sowie die Häfen von Athen und Saloniki. Die Regierung sei entschlossen, den Konsolidierungskurs fortzusetzen.
Rekordzinsen für Staatsanleihen
EU-Währungskommissar Olli Rehn hatte zuvor die Griechen eindringlich zu neuen Maßnahmen zum Abbau der Staatsverschuldung ermahnt, um das Vertrauen der Märkte wiederzuerlangen. Athen müsse andere EU-Staaten und Geldgeber überzeugen, dass es eine Sanierung seines Haushalts ernst nehme.
Am Montag erreichten die griechischen Zinsen für zehnjährige Staatsanleihen einen neuen Rekordwert von 17 Prozent. Erst vergangenen Freitag war Griechenland von der Ratingagentur Fitch erneut weiter in den Ramschstatus herabgestuft worden. (afp)