Monica Lierhaus' hochdotierter Vertrag mit der ARD-Fernsehlotterie sorgt weiter für Wirbel. Gerüchten zufolge fordert der Aufsichtsrat, sie abzusetzen. Aber darf man der von der Krankheit gezeichneten Frau ihren Job wieder wegnehmen? Ein Kommentar.

Natürlich bräche die Debatte los. Kann man Monica Lierhaus das antun? Kann man ihr, die, von ihrer Krankheit schwer gezeichnet, mit eisernem Willen um ihre Rückkehr ins Fernsehen gekämpft hat, den Job wegnehmen, den man ihr gerade erst angedient hat?

Man müsste es. Denn es muss zuerst um die Sache gehen. Und erst dann um Monica Lierhaus.

Monica Lierhaus wird mit 450.000 Euro im Jahr entlohnt, um die Gewinner der ARD-Fernsehlotterie vorzulesen. Das dauert jeden Sonntag netto etwa eine Minute. Es ist weniger der Stundenlohn, der einen nach Luft schnappen lässt, sondern die Tatsache, dass ihr die Dienste für einen guten Zweck derart versüßt werden.

„Bei uns kommt Ihr Geld auch dort an, wo es am nötigsten ist“, wirbt die Lotterie. Ist es am nötigsten bei Monica Lierhaus? Gehört das Geld nicht denen, die es wirklich brauchen? Hilft man einer auf Kosten tausend anderer? Ist es ein Wunder, wenn Kunden abspringen, weil ihr Einsatz nicht dort ankommt, wo sie ihn gerne sähen?

Wer Monica Lierhaus Gutes tun wollte, hat das Ge­gen­teil erreicht. Es zeugt von mangelnder Sensibilität. Jetzt scheuen die Verantwortlichen vermutlich peinliche Aufräumarbeiten. „Ich muss von etwas leben“, hat Lierhaus in einem Interview einmal gesagt. Es geht sicher auch eine Nummer kleiner.