Frankfurt-M./Düsseldorf. . Der frühere Bundesfinanzminister und ehemalige NRW-Ministerpräsident Peer Steinbrück hat seine Bereitschaft zur Kanzlerkandidatur für die SPD signalisiert. Steinbrück kündigte bei einer möglichen Kandidatur vollen Einsatz an.
Der frühere Bundesfinanzminister und ehemalige NRW-Ministerpräsident Peer Steinbrück hat seine Bereitschaft zur Kanzlerkandidatur für die Sozialdemokraten signalisiert.
„Der Zeitpunkt wird kommen, wo ich mich in Absprache mit zwei oder drei Führungspersönlichkeiten der SPD darüber zusammensetze“, sagte Steinbrück dem Hessischen Rundfunk laut Vorabbericht. Der „hr1-Talk“ mit dem SPD-Politiker wird am Sonntag ausgestrahlt.
Steinbrück kündigte bei einer möglichen Kandidatur vollen Einsatz an. „Wenn Sie sich entscheiden, für so etwas zu kandidieren, dann mit voller Kraft und mehr als 100 Prozent. Wenn, dann wollen Sie gewinnen und zwar mit jeder Faser Ihres Körpers“, zitiert der Sender den 64-Jährigen. Steinbrück hoffe im Übrigen, auch „ein guter Verlierer“ sein zu können. Das könne er gut zu Hause üben, wo er seiner Frau regelmäßig beim Scrabble unterliege.
Viel beachtete Rede zur Euro-Krise
Der SPD-Politiker hatte sich nach der Bundestagswahl 2009 aus den Parteigremien zurückgezogen. Auf der politischen Bühne meldete er sich im März mit einer Rede im Bundestag zur Euro-Krise zurück. Sein Auftritt, für den ihm die SPD ihre gesamte Redezeit in der Debatte überließ, wurde viel beachtet. Seither wird über seine mögliche Kanzlerkandidatur spekuliert. Führende SPD-Politiker nehmen die Debatte zweieinhalb Jahre vor der nächsten Bundestagswahl als willkommenen Beleg dafür, dass man der SPD wieder zutraue, den Kanzler zu stellen.
Parteichef Sigmar Gabriel und andere SPD-Spitzenpolitiker hatten Steinbrück als einen denkbaren Kandidaten bezeichnet. Gabriel betonte jüngst aber, entschieden werde über die Kanzlerkandidatur frühestens Ende des Jahres 2012. (dapd/rtr)