Berlin. . Deutschland muss derzeit verstärkt Strom importieren. Nur noch sechs der 17 deutschen Atomkraftwerke produzieren derzeit Strom. Netzbetreiber melden Probleme. Seit dem Moratorium sei die Situation „sehr angespannt“, heißt es.
Nur noch sechs der 17 deutschen Atomkraftwerke produzieren derzeit Strom. Nach dem temporären Aus für die sieben Altreaktoren durch das Moratorium haben die Konzerne RWE und Eon nun auch Gundremmingen B und Grohnde für Revisionsarbeiten vom Netz genommen.
Heruntergefahren sind zudem Grafenrheinfeld und der Pannenreaktor Krümmel. Damit wird die Atomenergie im Mai laut „Bild“ nur elf Prozent des Stroms in Deutschland produzieren. 2010 waren es 23 Prozent.
„Lügengebäude“
„Mit jedem weiteren abgeschalteten AKW fallen die Lügengebäude zusammen, dass Deutschland so dringend auf die Reaktoren angewiesen sei“, sagte Grünen-Umweltexpertin Bärbel Höhn mit Blick darauf, dass es bislang keine nennenswerten Stromausfälle gegeben hat. Die Energie kommt nun verstärkt aus dem Ausland, etwa Frankreich, sowie aus Kohle- und Gaskraftwerken. Gestern importierte Deutschland rund neun Prozent seines Stroms.
Die AKW-Abschaltung bereitet aber den Netzbetreibern Probleme. Seit dem Moratorium sei die Situation „sehr angespannt“, sagte eine Sprecherin von Tennet. Der Höchstspannungsnetzbetreiber kann Kraftwerke anweisen, weniger oder mehr Strom zu erzeugen, um Versorgungslücken zu vermeiden und die Netzstabilität zu sichern. 2009 hatte Tennet 312 Eingriffe vorgenommen, seit Beginn des Moratoriums bereits 523.