Brüssel. Ob Stoff wirklich gefährlich ist, wissen selbst Experten noch nicht. Doch weil Bisphenol A im Verdacht steht, bei Babys Krebs zu erregen, hat die EU die in vielen Trinkflaschen steckende Chemikalie verboten.
Babyflaschen werden sicherer. Vom morgigen Dienstag an greift eine EU-Vorschrift, nach der die Chemikalie Bisphenol A nicht mehr zur Herstellung von Trinkfläschchen verwendet werden darf. Die Hersteller wollen betroffene Flaschen bis Mitte des Jahres freiwillig vom Markt nehmen. Nichteuropäische Produzenten dürfen solche Flaschen noch bis zum 1. Juni in die EU liefern.
Bisphenol A steht unter dem Verdacht, bei Babys Krebs zu verursachen und das Immunsystem zu schwächen. Der Stoff löst sich von der Flasche, wenn die Babymilch erwärmt wird. Nach Angaben des Umweltbundesamtes wirkt Bisphenol A ähnlich wie das weibliche Hormon Östrogen.
Das Verbot sei eine Vorsichtsmaßnahme, da die Wirkung auf Säuglinge noch nicht ausreichend getestet worden sei, sagt die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit. Die Belastung von Babys und Erwachsenen durch Bisphenol A liege in der EU unter dem gesundheitsgefährdenden Grenzwert,
Die Chemikalie steckt in vielen Kunststoffprodukten wie DVDs, Plastikverpackungen oder Konservendosen. Laut Umweltbundesamt dürfen Hersteller von Baby-Utensilien in Dänemark, Frankreich und Kanada sie schon heute nicht mehr verwenden.