New York.
CD- Hüllen, Lebensmittelverpackungen und sogar in Zahnfüllungen findet sich ein Plastikgrundstoff, der die Samenqualität von Männern beeinträchtigt. Das fanden chinesische Forscher heraus.
Die allgegenwärtige Plastikchemikalie Bisphenol A (BPA) schädigt offenbar die Fruchtbarkeit von Männern. Eine Studie in China zeigt, dass hohe BPA-Belastungen bei Männern die Samenqualität deutlich verschlechtern. Die Mitarbeiter des US-Gesundheitsfürsorgers Kaiser Permanente hatten zuvor schon wiederholt bei amerikanischen Männern festgestellt, dass der Stoff, der ähnlich wirkt wie das weibliche Sexualhormon Östrogen, auch das Sexualleben beeinträchtigt.
Das zum Härten von Plastik genutzte BPA ist einer der meistverwendeten Industriestoffe mit weltweiten Umsätzen in Milliardenhöhe. Die Substanz steckt unter anderem in Lebensmittelverpackungen, Zahnfüllungen, CD-Hüllen, Baumaterialien oder in der Auskleidung mancher Babyfläschchen. Der Stoff entweicht mit der Zeit in die Umwelt und ist auch im Urin der meisten Bundesbürger nachweisbar.
Die US-Forscher verglichen nun bei 218 chinesischen Arbeitern die BPA-Werte im Harn mit der Samenqualität. Resultat: Höhere Konzentrationen der Chemikalie steigerten das Risiko für eine schlechte Samenqualität um das Zwei- bis Vierfache, so die Wissenschaftler. Darunter litt sowohl die Konzentration der Spermien als auch ihre zur Befruchtung wichtige Vitalität und Mobilität. Etliche Forscher befürchten, dass von dem Bisphenol A weitere Gesundheitsgefahren für Männer und Frauen ausgehen, darunter Diabetes oder verschiedene Krebserkrankungen. (dapd)