Berlin. In der Debatte über eine Quelle-Bürgschaft hat Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) das Verhalten von CSU-Chef Horst Seehofer scharf kritisiert. Gegen Staatshilfe sei der bayerische Ministerpräsident nur, wenn es um Unternehmen außerhalb Bayerns gehe.

Bundesfinanzminister Peer Steinbrück hat harte Kritik am Verhalten von CSU-Chef Horst Seehofer in der Quelle-Krise geübt. «CSU-Chef Seehofer lässt sich in Fürth mit einem Quelle-Katalog in Retterpose fotografieren, obwohl eine Reihe von Fragen im Interesse des vielzitierten Steuerzahlers noch gar nicht geklärt waren. Dafür hätte der auch seine Großmutter verkauft», sagte Steinbrück der «Bild am Sonntag». Gegen Staatshilfen sei Seehofer nur, wenn es um Betriebe außerhalb von Bayern gehe. Steinbrück nannte es faszinierend, welche Beliebigkeit die CSU in Bayern in ordnungspolitischen Fragen an den Tag lege.

Bund und Länder hatten sich auf die Vergabe eines Kredits über 50 Millionen Euro an Quelle geeinigt. Die Europäische Kommission hatte am Dienstag grünes Licht gegeben. Trotz des staatlichen Kredits für das insolvente Versandhaus stoppten die beauftragten Druckereien Produktion und Auslieferung des Hauptkataloges, weil Quelle den Druck noch nicht bezahlt habe. (afp)