Düsseldorf. Die meisten Deutschen sehen angesichts der schwierigen Haushaltslage derzeit keinen Spielraum für Steuersenkungen. Vor allem die Anhänger von Union und SPD seien skeptisch, ergab eine Studie des Allensbach-Institutes. Union und FDP versprechen in ihren Wahlprogrammen niedrigere Steuern.
Die meisten Deutschen sehen angesichts der schwierigen Haushaltslage derzeit keinen Spielraum für Steuersenkungen. Vor allem die Anhänger von Union und SPD seien diesbezüglich skeptisch, machte die Chefin des Allensbach-Institutes, Renate Köcher, in der neuen Ausgabe der «Wirtschaftswoche» deutlich. Demnach halten 52 Prozent der Bundesbürger Steuersenkungen nicht für möglich, bei den Unions-Anhängern sind es sogar 57 Prozent, bei den SPD-Anhängern 55 Prozent.
Vielmehr glaubten 64 Prozent, dass die Steuern und Abgaben für die Bürger in den nächsten Jahren sogar steigen werden, betonte Köcher. 25 Prozent rechneten mit konstanten Lasten. Nur vier Prozent erwarteten sinkende Steuern und Abgaben.
Steinbrück: FDP-Wahlversprechen "völlig irreal"
Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) kritisierte in diesem Zusammenhang die Steuersenkungsversprechen von Union und FDP. Es sei erstaunlich, dass auch Politiker aus den Reihen der Union die Schuldenbremse unterstützt hätten und "gleichzeitig über das Land ziehen mit grandiosen Versprechen über zweistellige Milliardensenkungen der Steuerbelastungen», sagte Steinbrück am Samstag im Deutschlandradio Kultur. Die Wahlversprechen der FDP nannte der Minister «völlig irreal». Steinbrück fügte hinzu: «Da fliegen einem die letzten Haare weg.» (ddp)