Berlin. Das vorläufige Endergebnis der Bundestagswahl lässt nicht viel Spielraum: Welche Koalitionen sind jetzt realistisch? Ein Überblick.
- Welche Koalitionen sind nach der Bundestagswahl möglich?
- Friedrich Merz hat mit dem Wahlergebnis nicht viele Optionen
- Diese Konstellationen sind rechnerisch möglich
Deutschland hat einen neuen Bundestag gewählt. Die Hochrechnungen ließen es bereits erahnen, am frühen Montagmorgen sorgte das vorläufige Endergebnis für Gewissheit: Die gescheiterte Ampel-Regierung, bestehend aus SPD, Grüne und FDP, ist abgewählt. Die Sozialdemokraten büßen demnach stark in der Wählergunst ein und fallen auf historisch niedrige 16,4 Prozent. Ebenfalls klar ist: Die FDP wird dem neuen Bundestag nicht mehr angehören. Parteichef Christian Lindner kündigte bereits an, sich aus der Politik zurückzuziehen.
Vom Ergebnis der Liberalen hing es unter anderem ab, welche Regierungskoalition für die nächsten vier Jahre denkbar ist. Als stärkste Kraft dürfte die Union um Kanzlerkandidat Friedrich Merz die Gespräche um eine Regierungsbildung an sich reißen. Eine rechnerische Mehrheit mit der AfD ist zwar gegeben. Allerdings hatte der CDU-Chef im Vorfeld und in der „Berliner Runde“ am Wahlabend vehement ausgeschlossen, mit der rechtspopulistischen Partei zusammenzugehen, die zum ersten Mal in der bundesdeutschen Geschichte auf Platz zwei landet.
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Bundestagswahl: Diese Koalitionen sind jetzt denkbar
Das Wahlergebnis zeigt daher aktuell nur zwei mögliche Mehrheiten – wenn Linke und AfD nicht am Kabinettstisch sitzen sollen: Option eins ist ein Bündnis aus Union und SPD, das gemeinsam auf 45 Prozent käme und damit mehr Prozente hätte als die anderen drei im Parlament vertretenen Parteien. In einer Blitzumfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov sprachen sich am Wahlabend 44 Prozent der Befragten für ein Schwarz-Rote Regierung aus.
Die zweite Option ist eine sogenannte Kenia-Koalition, in der CDU/CSU und Sozialdemokraten noch die Grünen mit ins Boot holen. Zusammen kämen die drei Parteien auf 56,6 Prozent. Diese Koalition ist die unwahrscheinlichere der beiden. CSU-Chef Markus Söder hatte vor der Wahl eine Zusammenarbeit mit den Grünen ausgeschlossen. Auch CDU-Chef Merz hatte ein solches Bündnis kritisch gesehen – aber auch nicht verneint.
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Mit dem Ausscheiden der FDP aus dem Bundestag kommen eine Jamaika-Koalition (CDU, Grüne und FDP) oder eine Deutschlandkoalition (CDU, SPD und FDP) nicht mehr infrage.