Washington. Vorübergehend hatte ein Richter den Entschluss Donald Trumps, Entwicklungshilfe abzuwickeln, gestoppt. Jetzt lässt er den Präsidenten gewähren.

Die Gegner der Zerschlagung der weltweit bedeutenden US-Entwicklungshilfebehörde USAID haben vor Gericht einen weiteren Rückschlag erlitten. Ein Bundesrichter in der Hauptstadt Washington nahm seine vorläufige Entscheidung im Eilverfahren, die Entlassungen in der Behörde zunächst zu stoppen, wieder zurück. Die Kläger, darunter eine Gewerkschaft, hätten nicht nachweisen können, dass eine Klage eine hohe Wahrscheinlichkeit auf Erfolg habe oder dass die Betroffenen extreme Härten hinnehmen müssten. US-Präsident Donald Trump hatte Bundesrichter Carl Nichols dessen einflussreichen Posten während seiner ersten Amtszeit selbst verschafft. 

Gegen das in den USA höchst umstrittene Ansinnen, den Staatsapparat massiv zu reduzieren und in einem Großteil der Behörden Zehntausende von Staatsdienern freizustellen, läuft eine massive Klagewelle. Neben Gewerkschaften haben sich auch die Justizminister der 22 von den US-Demokraten regierten Bundesstaaten in unterschiedlichen Konstellationen zu Klägergemeinschaften zusammengeschlossen. 

USAID wird abgewickelt: Sorge in unterstützten Ländern ist groß

Die Ergebnisse vor Gericht sind bisher gemischt. In einigen Fällen wurden Trump und das von ihm beauftragte Department of Government Efficiency (Doge) unter Leitung des Tech-Milliardärs Elon Musk von Gerichten per einstweiligen Verfügungen zumindest vorübergehend zurückgehalten. In anderen Fällen erhielten sie grünes Licht. 

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Die Entwicklungshilfebehörde USAID ist eine der größten Organisationen dieser Art weltweit und hat zahlreiche Hilfsmaßnahmen in aller Welt organisiert – von der Aids-Hilfe bis zum Wiederaufbau in Kriegsregionen. In den betroffenen Länder sind die Sorgen groß, dass bei Ausbleiben der Hilfeleistungen Zehntausende von Menschen in Not gestürzt werden könnten.

Eine Wasseraufbereitungsanlage in Pakistan, die mit Geldern von USAID unterstützt wurde. Die Betreiberorganisation HANDS ist besorgt.
Eine Wasseraufbereitungsanlage in Pakistan, die mit Geldern von USAID unterstützt wurde. Die Betreiberorganisation HANDS ist besorgt. © AFP | FIDA HUSSAIN