New Orleans. Der Auftritt von Donald Trump hat geteilte Reaktionen im Stadion ausgelöst. Der Präsident hatte zuvor einen Tipp abgegeben, welches Team gewinnt.

An einem bunt bemalten Flügel setzt Jon Batiste zu seiner swingenden Version der US-Hymne „Star Spangled Banner“ an. Als die TV-Kameras den US-Präsidenten einfängt und auf den Bildschirmen im Stadion zeigt, geht ein Raunen durchs Publikum. Donald Trump, der als erster amtierender US-Präsident beim wichtigsten Sportevent des Landes live vor Ort ist, steht neben seiner Tochter Ivanka. Sie hat die rechte Hand aufs Herz gelegt, Trump (qua Amt auch Oberbefehlshaber der US-Streitkräfte) salutiert. Im Ton der TV-Übertragung ist überwiegend Jubel zu hören. Der Deutschen Presse-Agentur und der Washington Post zufolge sind im Stadion aber auch Buh-Rufe für den 78-Jährigen zu vernehmen.

Im Flugzeug nach New Orleans hatte Trump noch schnell neue Zölle auf Stahl und Aluminium angekündigt. Etwa eine Stunde vor Spielbeginn stand der Republikaner für kurze Zeit am Spielfeldrand und hatte ins Publikum gewunken. Im Stadion wurde er dabei zunächst kaum bemerkt. Für ein Foto stellte er sich mit Angehörigen und Überlebenden des Terroranschlags vom Jahresbeginn auf. 

Trump tippte auf Kansas: Mahomes habe „eine phänomenale Frau“

In einem voraufgezeichneten Interview mit dem übertragenden Sender Fox tippte Trump auf einen Sieg der Kansas City Chiefs. „Ich muss mit Kansas City gehen“, sagte Trump und begründete diese Prognose mit deren Quarterback Patrick Mahomes. Dieser habe „nebenbei bemerkt eine phänomenale Frau.“

US-Präsident Donald Trump (Mitte) steht bei der Nationalhymne neben seiner Tochter Ivanka Trump und dem Besitzer der New Orleans Saints, Gayle Benson.
US-Präsident Donald Trump (Mitte) steht bei der Nationalhymne neben seiner Tochter Ivanka Trump und dem Besitzer der New Orleans Saints, Gayle Benson. © dpa | George Walker IV

Brittany Mahomes hatte in der Vergangenheit Sympathien für Trumps Politik signalisiert. Dieser sagte im Fox-Interview: „Sie ist ein Trump-Fan, sie ist ein MAGA-Fan, deshalb muss ich sie ja lieben. Aber sie ist auch eine großartige Person.“ Mit Blick auf den Gegner der Chiefs sagte Trump: „Auf der anderen Seite hat Philadelphia ein fantastisches Team, es wird einfach ein großartiges Spiel.“

Trump und die Philadelphia Eagles haben eine Vorgeschichte

Mit der National Football League (NFL) verbindet Trump eine spannungsgeladene Geschichte. Die Liga sieht sich immer wieder mit Vorwürfen systemischer Diskriminierung konfrontiert – von der Marginalisierung schwarzer Spieler bis hin zu Protesten gegen Polizeigewalt. Sie wurde damit zur Bühne gesellschaftlicher Konflikte, in denen Trump oft als lautstarker Akteur auftrat.

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Während seiner ersten Amtszeit im Weißen Haus griff der Republikaner die NFL scharf an, weil sich Spieler während der Nationalhymne aus Protest gegen Rassismus und Polizeigewalt hinknieten. Er forderte sogar deren Entlassung. 2018 eskalierte der Konflikt weiter: Einige Spieler der Philadelphia Eagles wollten nach ihrem damaligen Super-Bowl-Sieg aus Protest gegen Trumps Politik den traditionellen Besuch im Weißen Haus boykottieren – woraufhin der Präsident die Ehrung kurzerhand absagte.

Ex-First Lady Jill Biden ebenfalls erwartet

Wegen Trumps Besuch sind die Sicherheitsvorkehrungen rund um den Superdome in New Orleans noch verstärkt worden. An den Einlässen sind Mitarbeiter des Secret Service aktiv, im Umfeld des Stadions mit einem Fassungsvermögen von mehr als 75.000 Zuschauern gibt es zahlreiche Straßensperren und Checkpoints.

Ebenfalls im Stadion erwartet wird die ehemalige First Lady Jill Biden, die großer Fan der Philadelphia Eagles ist. Auch sie steht unter dem Schutz des Secret Service.