Berlin. In der vergangenen Woche stimmte die Union mit der AfD. Wie bewerten das die Wähler? Die Kurve zeigt plötzlich in eine dramatische Richtung.
Wie wirkt sich das Merz-Manöver auf die Umfrageergebnisse der Union aus? Vier Tage sind verstrichen, seit dem eine historische Abstimmung im Bundestag trotz Stimmen der AfD scheiterte. Das „Zustrombegrenzungsgesetz“ passierte nicht das Parlament. Wohl aber Merz‘ Fünf-Punkte-Plan, ebenfalls unter Beteiligung der AfD-Fraktion.
Ob die Wähler Merz‘ rigides, aber zunächst vergebliches Eintreten für eine härtete Gangart in der Migrationspolitik honorieren, darüber können erste Umfragen Aufschluss geben. Im RTL/ntv-„Trendbarometer“ ermittelte das Meinungsforschungsinstitut Forsa knapp drei Wochen vor der Bundestagswahl nur noch 28 Prozent für CDU und CSU (minus zwei Punkte). Das ist der niedrigste Wert seit Oktober 2023 für die Union.
Die Grünen können im Vergleich zur Vorwoche um einen Punkt auf 15 Prozent zulegen. Die SPD bleibt bei 16 Prozent. Unverändert ist auch die Prognose für das Ergebnis der AfD bei 20 Prozent. Die Linke überspringt erstmals seit August 2023 in dieser Umfrage wieder die Fünf-Prozent-Hürde mit genau fünf Prozent, FDP (vier Prozent) und BSW (vier Prozent) bleiben darunter.
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CDU: Andere Umfrage sagte zunächst keinen negativen Trend voraus
Befragt wurden 2503 Wahlberechtigte im Zeitraum vom vergangenen Dienstag bis Montag. Eine andere Umfrage hatte am Montag keinen negativen Trend für CDU und CSU nach den Abstimmungen im Bundestag ergeben. Sowohl die Union (30 Prozent) als auch die AfD (22 Prozent) konnten ihre Werte in einer Befragung des Insa-Instituts für „Bild“ konstant halten.
Wahlumfragen sind generell mit Unsicherheiten behaftet, etwa wegen nachlassender Parteibindungen und immer kurzfristigeren Wahlentscheidungen. Die von den Instituten erhobenen Daten zeigen auch nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang.
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