Berlin. Antje Tillmann war gegen Friedrich Merz‘ Antrag. Hinweise auf mögliche Gründe für ihre Entscheidung findet man in ihrer Vergangenheit.
Es sind ereignisreiche letzte Tage im Bundestag für Antje Tillmann (CDU). Nach 22 Jahren tritt die finanzpolitische Sprecherin der Unionsfraktion nicht noch einmal in ihrem Wahlkreis Erfurt – Weimar – Weimarer Land II an. Dieser Tage sieht sie zum ersten Mal, wie ihre Union mit den Stimmen der AfD einen Antrag im Bundestag durchsetzt.
Mit den Stimmen einer Partei also, die in ihrer Wahlheimat Thüringen vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft wird. Von 196 Unionspolitikern war sie die einzige, die gegen den Antrag gestimmt hat, der die Migrationspolitik verschärfen soll. Acht weitere Fraktionsmitglieder haben keine Stimme abgegeben.
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
5-Punkte-Plan: Tillmann kündigt ein Statement an
Warum Tillmann gegen den Antrag gestimmt hat, darüber lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nur spekulieren. Den zahlreichen Medienvertretern, die bei ihren Büros anfragen, lässt die Mutter einer Tochter ausrichten, dass sie im Laufe des Tages eine Stellungnahme auf ihren Social-Media-Kanälen abgeben wird. Möglicherweise waren es ähnliche Gründe wie die ihrer Parteikollegin Monika Grütters (CDU), die laut eigener Aussage die Nähe zur AfD nicht ertragen konnte und nicht abgestimmt hatte.
Dass Tillmann nicht noch einmal für den Bundestag kandidiert, begründet die 1964 geborene Diplom-Finanzwirtin in einem Gastbeitrag in der „Thüringischen Landeszeitung“ unter anderem mit dem „Umgang miteinander“. In unserer Gesellschaft werde eher verurteilt als zugehört, die Menschen sollten mehr aufeinander zugehen und Verantwortung übernehmen.
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![DEU, Deutschland, Germany, Berlin, 29.01.2025
Rede vom Kanzlerkandidat Friedrich Merz , Vorsitzender der CDU und Fraktionsvorsitzender , vor Regierungsbank mit Olaf Scholz , Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland SPD waehrend der Debatte in einer Sitzung des Deutschen Bundestages ueber eine Regierungserklaerung zu innenpolitischen Fragen im Bundestag 29. Januar 2025 im Deutschen Bundestag in Berlin Deutschland . Merz schlägt ein neues Gesetz vor, das darauf abzielt, die Einwanderungskontrollen zu verschärfen und die Sicherheit zu erhöhen, nachdem kürzlich in Aschaffenburg zwei Menschen durch einen Einwanderer niedergestochen wurden. Er hat angedeutet, dass er offen für die Unterstützung der rechtsextremen Alternative für Deutschland (AfD) sei, um die Verabschiedung eines möglichen Gesetzesentwurfs zu erreichen, der von anderen Parteien lautstark verurteilt wurde. Nach dem kürzlichen Zusammenbruch der Drei-Parteien-Koalitionsregierung sind in Kürze Neuwahlen angesetzt. Für den 23. Februar sind Neuwahlen angesetzt
en: Speech by chancellor candidate Friedrich Merz , chairman of the CDU and parliamentary group leader, in front of government bank with Olaf Scholz , Chancellor of Germany SPD during the debate at a meeting of the German Bundestag about a government declaration on domestic issues in the Bundestag on January 29th 2025 in the German Bundestag in Berlin Germany . Merz is proposing new legislation aimed at tightening immigration controls and enhancing security following a recent stabbing by an immigrant in Aschaffenburg that left two people dead. He has indicated he is open to support from the far-right Alternative for Germany (AfD) in gaining passage for a potential bill, which has caused loud condemnation from other parties. Asnap election following the recent collapse of the thee-party coalition government, New elections have been set for February 23
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Tillmann nahm minderjährigen syrischen Geflüchteten bei sich auf
Verantwortung hat die gläubige Katholikin vor zehn Jahren selbst übernommen. Damals nahm sie einen 15-jährigen syrischen Geflüchteten bei sich auf, der ohne Eltern nach Deutschland gekommen war. Mittlerweile beginnt ihr „Ziehsohn“ eine Meisterausbildung zum Industriemechaniker. Ein Beruf, der Tillmann zufolge dringend gebraucht wird und weshalb sie pauschalen Rückführungsforderungen kritisch gegenübersteht.
Für ihre Zukunft außerhalb des Bundestages hat sie ein klares Ziel: Sie möchte als Betreuerin von Menschen arbeiten, die Unterstützung brauchen.
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