Berlin. Der designierte US-Präsident will den Bau neuer Windräder in den USA komplett unterbinden. Ähnliche Töne kamen zuvor auch von AfD-Chefin Weidel.
Für Donald Trump seien Windturbinen ein „ökonomisches und ökologisches Desaster“, schrieb er am Mittwoch in seinem Onlinenetzwerk Truth Social. Er wolle „nicht mal eine während meiner Regierung gebaut haben“. Trump, der das Präsidentenamt am kommenden Montag antritt, führte ins Feld, dass Wind „die teuerste Energie“ sei und nur „mit massiven Staatssubventionen funktioniert, die wir nicht weiter zahlen werden“.
Ähnliche Töne zum Thema Windenergie hatte am Wochenende auch AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel auf dem AfD-Parteitag in Riesa angestimmt: „Wenn wir am Ruder sind, wir reißen alle Windkraftwerke nieder. Nieder mit diesen Windmühlen der Schande.“
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Befürchtungen: Steigt Trump wieder aus dem Pariser Klimaabkommen aus?
Ähnlich wie die AfD hat auch der künftige US-Präsident den menschengemachten Klimawandel immer wieder in Frage gestellt. Trump ist ein großer Freund der fossilen Energien. Die Klimaschutzpolitik seines Vorgängers Joe Biden will Trump beenden.
Im Wahlkampf hatte Trump unter dem Slogan „Drill, Baby, drill“ (Bohr, Baby, bohr) angekündigt, die Förderung klimaschädlicher Energieträger wie Öl und Gas wieder anzukurbeln. Auch wird erwartet, dass die USA unter Trump wie bereits während seiner ersten Amtszeit (2017-2021) erneut aus dem Pariser Klimaabkommen von 2015 aussteigen.
Trump: „Offshore-Windparks sind verantwortlich für den Tod von Walen“
Über die Windenergie äußert sich Trump schon seit langem abfällig. Auch erhebt er den Vorwurf, dass Offshore-Windparks für den Tod von Walen verantwortlich seien – wofür es keinerlei Belege gibt.
Nach Angaben des US-Energieministeriums gab es im Jahr 2023 mehr als 90.000 Windräder auf US-Staatsgebiet. Die Windkraft wird bislang von der US-Bundesregierung gefördert, vor allem in Form von Steuervorteilen. Laut einem Bericht des US-Kongresses beliefen sich die Kosten dieser Förderung im Zeitraum von 2019 bis 2023 auf 17,9 Milliarden Dollar (nach aktuellem Umtauschwert 17,4 Milliarden Euro).
Trumps Kabinett: Ein Fracking-Unternehmer als Energie-Minister
Als Energieminister hat Trump den Fracking-Unternehmer Chris Wright nominiert, der am Mittwoch im Zuge des Nominierungsprocederes vom Senat in Washington angehört wurde. Bei der wegen der Umweltrisiken umstrittenen Fracking-Methode wird in Erdschichten enthaltenes Erdöl oder Erdgas, sogenanntes Schiefergas, mit Chemikalien und Druck extrahiert.
Wright hat sich in der Vergangenheit ebenfalls skeptisch über den Klimawandel geäußert, schlug am Mittwoch jedoch andere Töne an. Der Klimawandel sei eine „schwierige Angelegenheit“, der mit einer Fortentwicklung des Energiesystems begegnet werden müsse, sagte er den Senatoren.
Wright zeigte sich aufgeschlossen für Erneuerbare Energien. Er plädierte dafür, dass das Energieministerium „neue Energietechnologien“ fördern solle, „um dem Klimawandel zu begegnen“. Als Beispiele nannte er die Solarenergie und die Geothermie, aber auch die Atomenergie, die nicht zu den Erneuerbaren Energien zählt.
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Trumps Kabinettsnominierungen bedürfen der Zustimmung des Senats. Bei der Wahl im September hatten Trumps Republikaner zwar die Mehrheit in der Kongresskamer erobert. Diese ist jedoch knapp, so dass nur wenige Abweichler in den eigenen Reihen die Bestätigung eines Kandidaten verhindern können.
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