Berlin/Düsseldorf. .
FDP-Chef Guido Westerwelle sollte nach Ansicht des Düsseldorfer Parteienforschers Ulrich von Alemann von seinem Amt zurücktreten. Westerwelle habe die Kritik an seiner Person „total unterschätzt“.
Der Düsseldorfer Parteienforscher Ulrich von Alemann hält einen Rückzug Guido Westerwelles vom Amt des FDP-Parteivorsitzenden für unumgänglich. Er könne seiner Partei nutzen, wenn er das Amt aufgebe, sagte von Alemann der Tageszeitung „taz“ (Montagausgabe). Inzwischen sei die Angst, dass die FDP bald in einigen Landtagen nicht mehr vertreten sein wird, so groß, dass sich in der Partei Panik breit mache.
Als größten Fehler Westerwelles sieht der Parteienforscher dessen hermetische Abgeschlossenheit gegenüber der Außenwelt. „Er hat Kritik nicht wahrgenommen und total unterschätzt“, sagte von Alemann. Westerwelle sei nicht lernfähig genug. „Erst heute hat er in einem Interview gesagt: Wir müssen mehr über unsere Erfolge reden. Aber es gibt gerade keine Erfolge. Und er sagt auch: Wir dürfen uns nicht von unserem Kurs abbringen lassen. Dabei muss die FDP dringend über ihren Kurs nachdenken.“
Als Kandidaten für die Westerwelle-Nachfolge sieht Ulrich der Parteienforscher drei FDP-Politiker: „Wirtschaftsminister Brüderle als Elder Statesman, der Übergangsvorsitzender werden könnte, oder einer von den beiden Jungen: Generalsekretär Lindner oder Gesundheitsminister Rösler“, sagte er. Rösler halte er aber für eher unwahrscheinlich. (dapd)