Berlin. Trumps Chefstratege von 2016 knöpft sich Elon Musk vor. Er meint, den neuen Top-Berater wieder herausschmeißen zu können – aber warum?

Zwei Männer, die es ihrer Zeit vollbrachten, den umstrittenen Republikaner Donald Trump ins Weiße Haus zu bugsieren: Da ist Steve Bannon, dessen Wahlkampfmanagement 2016 maßgeblich dazu beitrug, den Überraschungssieg des Rechtspopulisten zu ermöglichen. Nach der Präsidentenwahl 2024 macht hingegen der einflussreiche Tech-Milliardär Elon Musk Schlagzeilen. Seine Unterstützung im Wahlkampf honorierte der designierte Präsident mit einem Beraterjob.

Auch wenn beide zeitweise das gleiche Ziel verband, kristallisierte sich zuletzt eine Ablehnung heraus, die nun ein neues Level verbaler Schärfe erreicht: „Ich werde dafür sorgen, dass Elon Musk rausgeschmissen wird“, sagte Bannon der italienischen Zeitung „Corriere della Sera.“

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USA: Musk „ein wirklich böser Mensch“

Der Gründer des rechtsextremen Medienformats „Breitbart“ mache es sich zur persönlichen Aufgabe, den Tech-Milliardär aufzuhalten: „Er ist ein wirklich böser Mensch“, führt er weiter aus. „Ich habe ihn 2017 30 Tage hintereinander jeden Tag aus dem Weißen Haus geworfen.“ Er habe die Reife eines Kindes.

Steve Bannon war einst einflussreicher Chefstratege von Donald Trump. Jetzt schießt er gegen Elon Musk.
Steve Bannon war einst einflussreicher Chefstratege von Donald Trump. Jetzt schießt er gegen Elon Musk. © AFP | JOSH EDELSON

Nach Trumps erster erfolgreicher Wahl war Rechtspopulist und Verschwörungstheoretiker Steve Bannon die rechte Hand des Präsidenten, galt als Chefstratege und wichtiger Ideengeber. Trump sollte ihn später entlassen. Weil er sich einer Gerichtsvorladung verweigerte, musste er bis kurz vor den Wahlen eine Gefängnisstrafe absitzen.

Musk und Bannon: Dieses Thema erhitzt die Gemüter

Wieder auf freiem Fuß steht nun ein anderer Mann an der Seite des designierten Präsidenten. Konkret streiten Bannon und Musk über die Migrationspolitik. Musk, der selbst einst aus Südafrika in die Staaten immigriert war, sieht höchstens Reformbedarf in den geltenden Visabestimmungen. Dabei geht es um die Genehmigung „H-1B“, durch die Menschen mit ausgewiesenen Qualifikationen in den USA arbeiten dürfen – auch wenn sie nicht die Staatsbürgerschaft haben.

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Meine schwerste Entscheidung

„Das Problem ist, dass die ‚Techno-Feudalherren‘ sie zu ihrem Vorteil nutzen und die Menschen wütend sind“, so Bannon gegenüber der Zeitung. Damit spielt er auf die Einwanderungsgeschichte Musks an, der im Silicon Valley Karriere machte. „Er sollte nach Südafrika zurückkehren“, so Bannon. Hinter ihm steht die einflussreiche MAGA (Make America Great Again)-Bewegung, die Einwanderung in die USA ablehnt.

Trump, der in seiner ersten Präsidentschaft mit dem sogenannten „Muslim-Ban“ seinen harten Standpunkt in der Einwanderungspolitik markierte, sprang allerdings zuletzt für seinen neuen Top-Berater in die Bresche, sprach sich gegenüber der „New York Post“ für „H-1B“ aus.