Berlin. Seit Monaten versuchen die USA, Katar und Ägypten zwischen Israel und der Hamas zu vermitteln. Der US-Präsident zeigte sich jetzt optimistisch.
Bei den Gesprächen über eine Waffenruhe und ein Abkommen zur Freilassung der Geiseln im Gazastreifen sind nach den Worten von US-Präsident Joe Biden „echte Fortschritte“ zu erkennen. Er habe sich „heute mit den Unterhändlern getroffen“, sagte Biden am Donnerstag (Ortszeit) vor Journalisten im Weißen Haus. „Wir machen echte Fortschritte“, sagte er.
Zehn Tage vor seiner Amtsübergabe an Donald Trump zeigte sich der scheidende US-Präsident „immer noch zuversichtlich“ hinsichtlich einer Freilassung der israelischen Geiseln aus der Gewalt der Hamas im Austausch gegen in Israel verurteilte palästinensische Häftlinge. „Die Hamas ist diejenige, die diesem Austausch im Moment im Wege steht“, betonte Biden. „Aber ich denke, dass wir das hinbekommen können“, sagte er und fügte hinzu: „Wir müssen es schaffen.“
Krieg zwischen Hamas und Israel dauert 15 Monate an
Seit Monaten versuchen die Vermittlerländer USA, Katar und Ägypten vergeblich, ein Abkommen im seit rund 15 Monaten andauernden Krieg zwischen der Hamas und Israel über eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln zu erreichen. Im Zuge einer einwöchigen Feuerpause im November 2023 waren 105 Geiseln im Gegenzug für 240 in Israel inhaftierte Palästinenser freigekommen.
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Der bald ebenfalls scheidende US-Außenminister Antony Blinken hatte am Mittwoch bei einem Besuch in Paris gesagt, dass eine neue Waffenruhe in greifbarer Nähe sei. Möglicherweise werde sie jedoch nicht mehr vor der Amtseinführung des künftigen US-Präsidenten Donald Trump am 20. Januar erreicht.
Trump hatte Hamas gedroht
Trump hatte am Dienstag vehement die Freilassung der seit 15 Monaten im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln noch vor seinem Amtsantritt gefordert, sonst „wird im Nahen Osten die Hölle los sein“. Das werde „nicht gut für die Hamas sein“ und „für niemanden gut sein“, erklärte Trump. Fast identisch hatte er sich bereits Anfang Dezember auf seiner Onlineplattform Truth Social geäußert.
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Der Krieg im Gazastreifen war durch den beispiellosen Großangriff der Hamas und mit ihr verbündeter Gruppen auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst worden. Bei dem Überfall auf israelische Orte und ein Musikfestival im Süden Israels wurden nach israelischen Angaben 1208 Menschen getötet und 251 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.
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Israel geht seit dem Hamas-Überfall massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde, die nicht unabhängig überprüft werden können, bislang mehr als 45.900 Menschen getötet.