Berlin. Daniel Günther ist Ministerpräsident von Schleswig-Holstein. Infos über seine Karriere, politischen Ziele und das Privatleben des CDU-Manns.

  • Daniel Günther ist seit 2017 Ministerpräsident von Schleswig-Holstein
  • Er ist Teil der CDU und bekannt für seinen für die Partei liberal-progressiven Politikstil
  • Was ist über ihn bekannt? Die wichtigsten Infos im Steckbrief

Daniel Günther ist seit 2017 Ministerpräsident von Schleswig-Holstein und einer der führenden Köpfe der CDU in Deutschland. Der Politiker aus dem Norden der Republik hat sich als Vertreter einer modernen, liberalen CDU etabliert, die für Kompromissbereitschaft und pragmatische Lösungen steht – und gilt als sehr beliebt.

Was macht ihn aus? Woher stammt Daniel Günther und was sind seine Ziele? Die wichtigsten Infos über den CDU-Mann.

Daniel Günther: Die wichtigsten Infos zum Ministerpräsidenten im Steckbrief

Geboren: 24. Juli 1973 in Kiel, Schleswig-Holstein

Partei: Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU)

Position: Ministerpräsident von Schleswig-Holstein seit 2017

Bildung: Studium der Politikwissenschaft, Volkswirtschaftslehre und Psychologie

Familie: verheiratet und Vater von zwei Töchtern

Berufliche Stationen: Früherer CDU-Kreisgeschäftsführer, Landtagsabgeordneter

Hobbies: Segeln, Sport, Natur

Daniel Günther: Herkunft und Privates

Daniel Günther ist Norddeutscher durch und durch: Geboren wurde er in Kiel; aufgewachsen ist er in Eckernförde, einer kleinen Stadt an der Ostsee. Günther ist verheiratet, hat zwei Töchter und betont immer wieder, wie wichtig ihm die Balance zwischen Familie und Beruf sei.

  • Ausbildung: Studium in Politikwissenschaft, Volkswirtschaftslehre und Psychologie an der Christian-Albrechts-Universität in Kiel.
  • Familie: Günther ist verheiratet und hat zwei Töchter.
  • Beruf: Bevor er Ministerpräsident wurde, arbeitete er als CDU-Kreisgeschäftsführer und war ab 2009 Mitglied des Landtags von Schleswig-Holstein.
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Daniel Günther bei der CDU: Die wichtigsten Stationen seiner Karriere

Daniel Günther trat bereits während seiner Schulzeit in die CDU ein und sammelte früh Erfahrungen in der politischen Arbeit. Er engagierte sich zunächst in der Kommunalpolitik, bevor er 2009 in den Schleswig-Holsteinischen Landtag gewählt wurde. Dort machte er sich schnell einen Namen als pragmatischer Problemlöser, der die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger ernst nimmt.

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2016 wählte ihn die CDU Schleswig-Holstein zum Landesvorsitzenden und Spitzenkandidaten für die Landtagswahl 2017. Günther führte seine Partei erfolgreich in den Wahlkampf und errang mit der CDU einen deutlichen Wahlsieg. Im Anschluss bildete eine Jamaika-Koalition mit den Grünen und der FDP und wurde zum Ministerpräsidenten gewählt.

Daniel Günther: Moderne CDU, Klimaschutz und Wirtschaftsförderung als Schwerpunkte

Daniel Günther steht für eine moderne, fortschrittliche CDU, die auf Kooperation und Offenheit setzt. In Schleswig-Holstein legt er großen Wert auf den Ausbau erneuerbarer Energien und die Förderung einer nachhaltigen Wirtschaftspolitik. Seine Haltung zu diesen Themen unterscheidet ihn von konservativeren Parteifreunden. Diese Themen sind ihm besonders wichtig:

  • Klimaschutz: Günther fördert den Ausbau von Windkraftanlagen und erneuerbaren Energien und sieht in Schleswig-Holstein ein Vorbild für ganz Deutschland.
  • Wirtschaftsförderung: Er setzt auf eine moderne Wirtschaftspolitik, die Arbeitsplätze schafft und gleichzeitig den Umweltanforderungen gerecht wird.
  • Bildung: Günther spricht sich für eine Stärkung des Bildungssystems und eine bessere Ausstattung der Schulen aus, um jungen Menschen Perspektiven zu eröffnen.

Der Ministerpräsident gilt als praktizierender Katholik, der religiöse Werte auch in die Politik einbringt: So schlug er vor, einen Gottesbezug in die Landesverfassung aufzunehmen. In der Flüchtlingsdebatte 2016 sprach sich Günther dafür aus, in öffentlichen Kantinen, Kitas und Schulen weiterhin Schweinefleisch anzubieten, da dies zu einer „gesunden und ausgewogenen Ernährung“ in Deutschland gehöre – eine Entscheidung, die teilweise als kulturelles Statement ausgelegt wurde.

Zudem kritisierte er die „Doppelpassregelung“ und forderte die Rückkehr zum Optionsmodell bei der Staatsbürgerschaft, insbesondere nach dem Sieg Erdogans beim türkischen Verfassungsreferendum 2017.

ParteiChristlich Demokratische Union Deutschlands (CDU)
Gründung26. Juni 1945
IdeologieChristdemokratie, Konservatismus, Liberalismus, Europäische Integration
VorsitzenderFriedrich Merz (Stand: Dezember 2023)
Fraktionsstärke152 Abgeordnete im Bundestag (Stand: Dezember 2023)
Bekannte MitgliederAngela Merkel, Ursula von der Leyen, Jens Spahn

Im Landtagswahlkampf 2017 vertrat Günther aber auch gesellschaftsliberale Positionen und brach mit der Parteilinie der CDU, indem er sich offen für die Ehe und das Adoptionsrecht für queere Paare aussprach. Auch die Rückkehr zum G9 statt des „Turbo-Abiturs“ (G8) und eine ökologischere Landwirtschaft gehören zu seinen Anliegen: „Die Zeit der Hardliner in der Agrarpolitik ist vorbei“, so Günther.

In der Sicherheitspolitik bevorzugt er eine „harte Linie“, gleichzeitig ist Günther offen für pragmatische Ansätze: 2018 schlug er vor, dass die CDU in Ostdeutschland je nach Wahlergebnis auch Kooperationen mit der Linkspartei prüfen solle – ein Vorstoß, der parteiintern für Aufsehen sorgte. Auch auf Bundesebene schließt Günther eine grün-schwarze Zusammenarbeit nicht aus. Zudem befürwortet er ein Verbotsverfahren gegen die AfD.

Grenzlauf zum Jahrestag vom Mauerfall
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) und Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU, r) starten zum Grenzlauf zum Jahrestag des Mauerfalls auf dem Marktplatz von Boizenburg. © DPA Images | Markus Scholz

Daniel Günther: Erfolge und Herausforderungen als Ministerpräsident

Daniel Günther ist es gelungen, in Schleswig-Holstein eine politisch stabile Regierung zu bilden, die sich auf gemeinsame Ziele – insbesondere in den Bereichen Klimaschutz, Bildung und Infrastruktur – verständigen konnte. Die Jamaika-Koalition, ein damals ungewöhnliches politisches Bündnis, entwickelte sich unter seiner Führung zu einer erfolgreichen Regierungskoalition.

Ein wichtiger Erfolg war der Ausbau der erneuerbaren Energien: Schleswig-Holstein ist heute Vorreiter bei der Windenergie und gehört zu den Bundesländern mit dem höchsten Anteil an erneuerbarer Energieerzeugung.

Günther wird immer wieder als möglicher Kandidat für einen Spitzenposten in der Bundes-CDU gehandelt. Mit seinem modernen Kurs hat er sich von konservativen CDU-Parteikollegen distanziert und als Vertreter einer neuen Generation von konservativen Politikern positioniert. Dieser Modernisierungskurs brachte ihm Unterstützung aus dem gemäßigten Lager, aber auch Kritik von konservativen Kräften in der Union ein.

Eine Herausforderung seiner Amtszeit war die Bewältigung der Corona-Pandemie, die vor allem Norddeutschland in wirtschaftliche Schwierigkeiten brachte. Günther bemühte sich um eine ausgewogene Krisenpolitik, die einerseits den Gesundheitsschutz im Auge behielt, andererseits aber auch die wirtschaftliche Stabilität und die Interessen der Bürgerinnen und Bürger berücksichtigte.