San Francisco. Hollywood-Star Julia Roberts ermutigt Frauen, für Harris zu stimmen und es ihren Männern zu verheimlichen. Trump-Fans nennen es Ehebruch.

In der Endphase des US-Wahlkampfes ist dem Lager der Demokratin Kamala Harris ein PR-Coup gelungen: Ein TV-Spot, der Frauen ermutigt, im Zweifel anders als ihre Ehemänner abzustimmen.

Selbstredend sollen die Frauen im Spot für Harris stimmen, nicht für Donald Trump. Da eine Wahl frei und geheim sein soll, muss der Ehemann nichts von der Entscheidung in der Anonymität der Wahlkabine erfahren. Das ist die zweite Botschaft – und eigentlicher Aufreger.

Im Sender sagte Trump. „können Sie sich vorstellen, dass eine Frau ihrem Ehemann nicht sagen würde, wen sie wählt?“ Selbstredend eine rhetorische Frage. Trump kann es nicht.

Julia Roberts als Harris-Botschafterin

Für manche Republikaner fühlt es sich wie Ehebruch an. Trumps Lager bebt vor Empörung. Zum einen gibt es mehr Frauen als Männer. Sie sind eine entscheidende Gruppe. Auch hat Harris das Abtreibungsrecht zu einem zentralen Thema in einem Wahlkampf gemacht, in dem Trump bei den Männern und die bisherige Vizepräsidentin bei den Frauen vorne ist.

Zum anderen setzt sich in dem Video die populäre Schauspielerin Julia Roberts (57) für Harris ein. Sie spricht den Text im Spot. Der Hollywood-Star ist schon eine starke Markenbotschafterin. Nicht untypisch. Die meisten Showgrößen sind für Harris.

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In dem Spot sagt sie, „an dem einzigen Ort in Amerika, an dem Frauen noch das Recht auf freie Wahl haben, können Sie wählen, wie Sie wollen. Und niemand wird es je erfahren.“

„Wie eine Affäre“

Im Video sieht man eine Frau, die ihren Mann trifft, nachdem sie für Harris gestimmt hat. Sie zwinkert einer anderen Frau zu, während ihr Mann sie fragt, ob sie die „richtige Wahl“ getroffen habe.

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Der Trump-Aktivist Charlie Kirk sagte bei „Fox News“, der Gedanke sei „ekelerregend“. Der Mann müsse wahrscheinlich hart arbeiten, um sich den Lebensstil seiner Frau leisten zu können und werde auch noch belogen. Moderator Jesse Watters kommentierte, „wenn ich herausfinden würde, dass Emma zur Wahlkabine geht und den Hebel für Harris umlegt, wäre das dasselbe wie eine Affäre“.

Die ehemalige Abgeordnete Liz Cheney bezeichnete Kirk als „Trottel“. Hinter der Initiative steckt die Organisation „Vote Common Good“.

Verheimlichen Frauen ihren Männern ihr Votum?

Ihr Geschäftsführer Doug Pagitt fühlt sich bestätigt: „Die Gegenreaktion mancher Männer, die entsetzt sind, wenn sie daran denken, dass ihre Frauen anderer Meinung sein könnten, bestätigt tatsächlich unseren Standpunkt. Wir wissen, dass die MAGA-Bewegung den Druck auf die Menschen erhöht, aber wir kennen auch den starken Willen der Amerikaner, wenn sie in der Wahlkabine stehen.“

Das Harris-Team glaubt (oder möchte glauben), dass Millionen von Frauen anders als ihre Männer abstimmen und dies für sich behalten werden. Nach dieser Lesart wurde diese Gruppe bisher bei Umfragen verkannt. Aufschluss darüber wird der Wahlabend geben. Eine Werbung, die in aller Munde ist, die alle aufregt, ist aber jedenfalls der Traum jedes Werbemanagers und könnte der Harris-Kampagne den letzten Kick geben.

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