Washington. Star-Reporter Bob Woodward enthüllt das Verhältnis von Donald Trump zu Wladimir Putin. Wie oft die beiden in Kontakt standen, überrascht.
Wenige Wochen vor der US-Wahl ergeben sich neue Fragen zum Binnen-Verhältnis zwischen Donald Trump und Wladimir Putin. In seinem nächste Woche erscheinenden Buch „War“ berichtet der seit einem halben Jahrhundert für die „Washington Post“ als Enthüller arbeitende Journalist Bob Woodward, dass Trump dem Kremlherrscher 2020, als es in der Frühphase der Corona-Pandemie einen Mangel an verlässlichen Untersuchungsmethoden gab, sozusagen „undercover“ diverse Tests für den persönlichen Gebrauch zukommen ließ.
Von Putin war bekannt, dass er seinerzeit panische Angst vor einer Infektion hatte. Laut Woodward, der sich auf Quellen im unmittelbaren Umfeld Trumps beruft, bat Putin Trump, er möge die Hilfslieferung unter der Decke halten. „Ich möchte nicht, dass Sie es irgendjemandem erzählen, denn die Leute werden wütend auf Sie sein, nicht auf mich“, soll Putin dem damaligen US-Präsidenten gesagt haben.
Trump soll siebenmal mit Putin gesprochen haben – zuletzt Anfang 2024
Seit seinem unrühmlichen Ausscheiden aus dem Amt (Sturm aufs Kapitol/Januar 2021) soll Trump siebenmal mit Putin kommuniziert haben. Zuletzt Anfang dieses Jahres von seinem Privat-Domizil Mar-a-Lago aus, wo Trump laut Woodward einen Mitarbeiter zum Verlassen des Raumes aufforderte, um ungestört mit dem russischen Präsidenten telefonieren zu können. Über den Inhalt der Gespräche berichtet Woodward nicht.
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Dass der Privatmann Trump, derzeit Präsidentschaftskandidat, mit dem Anführer eines Landes Kontakt hält, das einen amerikanischen Verbündeten, die Ukraine, angegriffen hat, lässt Bob Woodward zu der Schlussfolgerung kommen, dass Trump schlimmer sei als Richard M. Nixon, dessen Präsidentschaft durch den Watergate-Skandal zunichtegemacht wurde, an dessen Aufdeckung Woodward maßgeblich beteiligt war.
„Trump war der rücksichtsloseste und impulsivste Präsident in der amerikanischen Geschichte und zeigt als Präsidentschaftskandidat im Jahr 2024 genau den gleichen Charakter“, schreibt Woodward in seinem Buch. Ein Trump-Sprecher erklärte: „Keine dieser erfundenen Geschichten von Bob Woodward ist wahr.“ Das Buch gehöre „entweder in den Wühltisch der Belletristik-Abteilung eines Discountbuchladens oder sollte als Toilettenpapier verwendet werden.”
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