Washington. Die Ex-First Lady glaubt, die Verantwortlichen für die Mordversuche auf Donald Trump ausgemacht zu haben. Was sie dabei verschweigt.
Dass ihr Mann das Attentat von Pennsylvania Mitte Juli überlebte, führt Melania Trump auf höhere Mächte zurück: „Ich glaube, etwas hat über ihn gewacht“, sagte die ehemalige First Lady in ihrem ersten Fernseh-Interview seit über zwei Jahren beim Trump-freundlichen TV-Sender Fox News. „Es ist fast so, als ob das Land ihn wirklich braucht.“
Die 54-Jährige, das war der Hauptgrund für den Auftritt, bewirbt gerade ihre am 8. Oktober erscheinenden Memoiren („Melania”). Über den Inhalt wollte die gebürtige Slowenin aber nichts verraten.
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Melania Trump: Medien und Demokraten schuld an Attentat
Stattdessen betätigte sie sich als Sprachrohr ihres Mannes, um dessen politische Aktivitäten sie seit dem Ausscheiden aus dem Amt im Januar 2021 einen weiten Bogen macht.
So gab Frau Trump der demokratischen Opposition und den Medien die Schuld für das Attentat im Juli, das der 78-jährige nur wegen einer zufälligen Kopfbewegung fast unbeschadet überstand. „Es ist wirklich schockierend, dass sich all diese ungeheuerliche Gewalt gegen meinen Mann richtet, vor allem, dass wir die Führer der Oppositionspartei und der Mainstream-Medien hören, die ihn als Bedrohung für die Demokratie brandmarken und ihn mit üblen Namen beschimpfen“, sagte sie. „Sie schüren nur eine giftige Atmosphäre und geben all diesen Leuten, die ihm Schaden zufügen wollen, Macht. Das muss aufhören. Das muss aufhören. Das Land muss sich vereinen.”
Dass Donald Trump seinerseits Demokraten als „Ungeziefer” und Einwanderer als „Abschaum“ bezeichnet hat, dass er seinen Gegnern mehrfach mit Gewalt, Gefängnis oder gar Exekution gedroht hat und seit Jahren mitverantwortlich gemacht wird für das eisige gesellschaftliche Klima in den USA, darauf gingen Fragestellerin Ainsley Earhardt und ihr Gast nicht ein.
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Was Melania Trump nicht sagt
Frau Trump behauptete: „Mein Mann hat als Oberbefehlshaber das Land durch Frieden und Stärke geführt. Sie versagte sich aber konkrete politische Erfolge ihres Mannes zu benennen. Dass am Ende der Amtszeit Trumps rund 13.000 US-Soldaten in Afghanistan stationiert waren und während seiner Präsidentschaft etwa 65 Soldaten starben, die meisten im Kampf gegen den Islamischen Staat im Irak und in Syrien, fand keine Erwähnung.
Der amtierenden Regierung warf Melania Trump vor, Amerika „unter Herrn Biden” leiden zu lassen. „Die Menschen sind nicht in der Lage, das Nötigste für ihre Familien einzukaufen.” Ein beliebiger Besuch in einem durchschnittlichen Supermarkt belegt das Gegenteil. Was nicht ausschließt, dass viele Lebensmittel seit der Corona-Pandemie deutlich überteuert sind.
Melania Trump hält sich raus
Melania Trump praktiziert, was den Wahlkampf ihres Mannes angeht, seit Jahren strikte Diät. Sie taucht so gut wie nie auf. Nach dem ersten Attentatsversuch schrieb sie nach eigenen Worten eine „wunderschönen Brief“, in dem sie dazu aufrief, das Land zu einen. „Lasst uns wieder zusammenkommen.” Dieser Brief sei quasi ihr Beitrag zum Stand der Dinge gewesen. Darum haben sie beim Nominierungsparteitag Trumps in Milwaukee keine eigene Rede gehalten.
Was die Ambitionen ihres Mannes angeht, sagte sie kurz und knapp: „Ich unterstütze ihn.” Dazu passt nach Angaben von US-Beobachtern, was Donald Trump kürzlich ebenfalls auf Fox News über den Zustand seiner Ehe und das Empfinden seiner Frau sagte: „Ich glaube, dass sie ihren Ehemann liebt.”
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