Berlin. Nicolás Maduro ist bei der Präsidentenwahl in Venezuela im Amt bestätigt worden. Sie wurde indes von Manipulationsvorwürfen überschattet.
Venezuelas Staatschef Nicolás Maduro hat die Präsidentenwahl gewonnen. Die Wahlbehörde erklärte am Montag, dass er schon nach Auszählung von 80 Prozent der Stimmen die Mehrheit errungen hat – 51,2 Prozent. Demnach kam Gegenkandidat Edmundo González Urrutia von der Demokratischen Einheitsplattform (PUD) auf 44 Prozent der Stimmen.
Venezuelas Opposition hat das offizielle Ergebnis nicht anerkannt. Auch US-Außenminister Antony Blinken sagte, „wir haben ernste Bedenken, dass das verkündete Ergebnis nicht den Willen oder die Stimmen des venezolanischen Volkes widerspiegelt.“
Maduro ist seit 2013 im Amt. Er kann im Januar 2025 seine dritte sechsjährige Amtszeit antreten. Die Wahl im südamerikanischen Krisenstaat wurde überschattet von Manipulationsvorwürfen. Umfragen hatten einen Sieg der Opposition gegen den autoritären Staatschef prognostiziert.
Keine freie und faire Wahl?
Beobachter gingen nicht von einer freien und fairen Wahl aus. Zuletzt wurden zahlreiche Oppositionelle festgenommen und regierungskritische Kandidaten nicht zur Wahl zugelassen. Die Nichtregierungsorganisation Foro Penal berichtete von mehr als 300 politischen Häftlingen. Der eigentlichen Oppositionsführerin María Corina Machado wurde wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten aus ihrer Zeit als Abgeordnete die Ausübung öffentlicher Ämter für 15 Jahre untersagt. An ihrer Stelle trat schließlich der bis vor Kurzem noch weitgehend unbekannte González bei der Präsidentenwahl an.
Über 80 Prozent der Bevölkerung leben in dem einst reichen Land mit großen Erdölvorkommen unter der Armutsgrenze. Immer wieder kommt es zu Stromausfällen. Gas, Medikamente und Benzin sind knapp. Mehr als sieben Millionen Menschen - ein Viertel der Bevölkerung - haben Venezuela in den letzten zehn Jahren wegen Armut und Gewalt verlassen.