Düsseldorf. Die Zahl der Menschen ohne eigenen Mietvertrag steigt dramatisch. Die NRW-Landesregierung nennt auch eindeutige Gründe dafür.

Die Zahl der Wohnungslosen ist in NRW auf einen neuen Höchststand gestiegen. Laut dem NRW-Sozialministerium hatten Ende Juni 2024 insgesamt 108.590 Menschen keine reguläre Wohnung mit eigenem Mietvertrag. Das sind den Angaben zufolge rund 30.000 (38,6 Prozent) mehr Wohnungslose als im Vorjahr.

Die meisten dieser Menschen seien untergebracht (98,7 Prozent). Sie lebten in Notunterkünften oder in von den Kommunen zur Verfügung gestellten Wohnungen, in Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe oder bei Bekannten.

Viele Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine tauchen in der Wohnungslosenstatistik auf

Gründe für den starken Anstieg sind nach Angaben der Landesregierung die anhaltenden Fluchtbewegungen, insbesondere aufgrund des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine. Da fast alle Geflüchteten zumindest zunächst in Landes- oder in städtischen Unterkünften wohnen könnten, würden sie in der Wohnungsnotfallberichterstattung erfasst. Anerkannte Geflüchtete machten den Großteil (62,8 Prozent) der Wohnungslosen in NRW aus.

„Dass die Zahl der untergebrachten Wohnungslosen erneut stark gestiegen ist, ist keine Überraschung. Das liegt vor allem daran, dass viele geflüchtete Menschen zunächst in kommunalen Einrichtungen unterkommen.“, sagte NRW-Sozialminister Karl-Josef Laumann (CDU) in ener Mitteilung.

Minister Laumann: „Wohnungslosigkeit ist nach Hunger die schlimmste Form von Armut”

Dennoch werde daran deutlich, „dass wir mit unseren Bemühungen im Kampf gegen Wohnungslosigkeit nicht nachlassen dürfen“, so Laumann. Die Landes-Initiative gegen Wohnungslosigkeit, „Endlich ein Zuhause“ werde konsequent fortgeführt. „Die Bekämpfung von Wohnungslosigkeit liegt mir besonders am Herzen. Denn Wohnungslosigkeit ist nach Hunger die schlimmste Form von Armut”, so Sozialminister Laumann.

Die detaillierten Ergebnisse der Wohnungslosenstatistik 2023 stehen unter www.mags.nrw/hilfe-bei-wohnungslosigkeit

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