München. So hatte sich die NPD-Jugend das sicherlich nicht gedacht. Geld, das die Jung-Rechtsextremisten für eine Ladung PR-Kondome bezahlt hatten, ist über Umwege bei der Amadeu Antonio Stiftung gelandet, einer Organisation, die sich den Kampf gegen Rechtsextremismus auf die Fahnen geschrieben hat.

Geld der rechtsextremen NPD-Jugendorganisation ist über Umwege für
Anti-Rechts-Initiativen gespendet worden. Die Jungen Nationaldemokraten hatten
bei einer Werbeaktion für ihr rechtsradikales Gedankengut Kondome an "Ausländer
und ausgewählte Deutsche" verschickt.

Nach Protesten gegen die Aktion will die
Münchner Kondomfirma R&S nun das Geld, das sie für die Kondome von der NPD-Jugend erhalten hat, für Initiativen gegen
Rechtsextremismus spenden. "Wir sind sehr betroffen über unseren Mangel an
Aufmerksamkeit in diesem Fall", teilte Firmenchef Axel Roth am Freitag in
München mit.

Grünen-Politiker Volker Beck hatte die
Entschädigung angestoßen

"Als Zeichen dafür, dass wir deutlich gegensätzlicher Haltung der
NPD sind und als Symbol des Versuchs unserer
Entschuldigung stellen wir einer gemeinnützigen Organisation 10 000 Kondome
kostenfrei zur Verfügung", schrieb Roth. "Zudem werden wir den Rechnungsbetrag
über die 5000 Werbekondome einer Organisation, die sich in ihrer Arbeit gegen
Rechtsextremismus wendet, spenden."

Der Grünen-Politiker Volker Beck hatte die
Aktion der Rechten auf seiner Facebook-Seite öffentlich gemacht. Das Geld geht
wohl an die Amadeu Antonio Stiftung in Berlin, wie die Initiative auf ihrer
Facebook-Seite mitteilte. (dpa)