Essen. Kundgebung, Protest, Polizeieinsatz: In Frintrop versammeln sich am Samstag Anhänger des Bündnisses „Essen stellt sich quer“ als Reaktion auf eine NPD-Demo. Brisanz erhält das Aufeinandertreffen durch die Bestätigung der Stadt, im Stadtteil eine Asylbewerber-Unterkunft einzurichten.
Das Bürgerbündnis Essen stellt sich quer hat für Samstag, 7. September, eine Kundgebung auf dem Frintroper Markt (Frintroper Markt, Seestr.) angemeldet. Laut Polizei wollen bis zu 150 Teilnehmer gegen die gleichzeitig dort stattfindende Veranstaltung der NPD protestieren, die bei der Polizei rund 30 Teilnehmer angekündigt hat.
Wegen des gerade offiziell verkündeten Beschlusses der Stadt, in der ehemaligen Walter-Pleitgen-Schule im Stadtteil Asylbewerber unterzubringen, wird die Polizei mit ausreiechend Kräften vor Ort sein. Sie rechne aber mit einem friedlichen Verlauf auf beiden Seiten, sagte Polizei-Sprecherin Tanja Hagelüken. Die Polizei werde zu den Veranstaltungen mit ausreichend Kräften vor Ort sein. Die NPD-Anhänger treffen sich ab 15 Uhr am Frintroper Markt, die Anhänger des Bündnisses ab 14.30 Uhr.
Das Bündnis fordert die Essener wie schon bei der bislang letzten Gegendemo auf, Megafone, Tröten, Trillerpfeifen, Vuvuzelas, Topfdeckel mitzubringen, „um friedlich und lautstark zu zeigen, dass die Nazis unerwünscht sind!“ Wegen des missratenen Unterbringungskonzepts für Flüchtlinge, das die Verwaltung vorlegte und welches von Pro NRW populistisch ausgenutzt werde, habe das Bündnis solche Veranstaltungen befürchtet: „Die schlechte Informationspolitik der Stadtverwaltung sorgt bei den Bürgern in Frintrop für Unsicherheit. Das Durchsickern von Informationen ohne offizielle Reaktion lässt Fantasien sprießen.“