Düsseldorf. Zu Friedrich Merz hat Armin Laschet ein ungetrübtes Verhältnis. Zu dem CSU-Vorsitzenden Markus Söder, gebe es derzeit keinen Gesprächsfaden.
Der frühere NRW-Ministerpräsident Armin Laschet wäre nach der Niederlage bei der Bundestagswahl gerne Regierungschef in Düsseldorf geblieben. „Das Amt des Ministerpräsidenten aufzugeben war schwer“, sagte Laschet dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ vom Freitag. Er habe die Aufgabe mit großer Leidenschaft ausgeübt. Es sei aber sein Versprechen gewesen, auf jeden Fall nach Berlin zu gehen, ohne „Rückfahrkarte“ für ihn. „Das dann einzulösen, ist mir nicht leichtgefallen“, gestand Laschet ein.
Sein Nachfolger Hendrik Wüst habe jetzt die Chance, als Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz „in der Corona-Politik die Stimme der deutschen Länder zu sein und ein sichtbarer Akteur zu werden“, sagte Laschet weiter. Für die Wähler in NRW sei entscheidend, dass die Politik der vergangenen Jahre fortgesetzt werde. Er sehe „keine Wechselstimmung oder eine Sehnsucht rückwärts zu Rotgrün“.
Den Lacher, der ihm bei einem gemeinsamen Besuch mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Flutgebiet im vergangenen Sommer viel Kritik eingebracht hatte, bedauert Laschet im Nachhinein „zutiefst“. Das sei ein „ärgerlicher Vorfall“ gewesen. „Das hat ein anderes Bild von mir gemalt, als wie mich die Leute kennen. Ich bin ein empathischer Mensch, das war ich auch in der Flut“, so der ehemalige NRW-Landeschef. Auf die Frage, was denn bei dem später in einem Video über die sozialen Medien verbreiteten Vorfall in Erftstadt so lustig gewesen sei, sagte Laschet: „Irgendeiner macht eine blöde Bemerkung, es lohnt nicht, darüber zu reden.“ Am Ende habe er die Niederlage bei der Bundestagswahl ganz gut weggesteckt. „Das Leben geht weiter“.
Landtagswahl in NRW: CDU und SPD auf Augenhöhe
In Nordrhein-Westfalen wird am 15. Mai ein neuer Landtag gewählt. Eine von nordrhein-westfälischen Zeitungen beauftragte aktuelle Forsa-Umfrage sieht CDU und SPD mit 27 Prozent auf Augenhöhe, die Grünen folgen mit 17 Prozent auf Platz drei.
Zu seinem designierten Nachfolger an der Spitze der CDU, Friedrich Merz, hat Laschet seinen Aussagen zufolge ein ungetrübtes Verhältnis: „Er war mein Wettbewerber, nie mein Rivale. Wir verstehen uns sehr gut.“ Bei seiner Kandidatur habe Merz deutlich gemacht, dass er auch im neuen CDU-Präsidium und bei den Stellvertretern die Breite der Partei widerspiegeln wolle. „Ich glaube, dass seine Wahl bei der Aufstellung in der Opposition hilft“, fügte Laschet hinzu.
Zu seinem Konkurrenten um die Kanzlerkandidatur, dem CSU-Vorsitzenden Markus Söder, gebe es derzeit keinen Gesprächsfaden. „Wir hatten ein gutes Verhältnis früher. Im Moment gibt es wenig abzustimmen“, sagte Laschet.
Nun will der Bundestagsabgeordnete nicht mehr zurückblicken und sich in Berlin als Außenpolitik-Experte der CDU profilieren. „Das Außenpolitische war ja bei mir immer ein Schwerpunkt.“ (afp/dpa)