Köln. Eine Gruppe von Impfgegnern hat am Freitag unangemeldet vor Lauterbachs Privatwohnung demonstriert. Reul warnt vor einer Radikalisierung.

Vier Impfgegner haben vor der Kölner Privatwohnung des SPD-Politikers Karl Lauterbach eine unangemeldete Demonstration veranstaltet. Die Polizei beendete die Versammlung am vergangenen Freitagabend (3. Dezember), wie die Kölner Polizei am Mittwoch mitgeteilt hat.

Am Montag war bekannt geworden, dass Lauterbach neuer Gesundheitsminister wird. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Corona-Leugner Lauterbach ausgesucht hatten, weil er immer wieder in den Medien aufgetreten ist.

Reul warnt vor Radikalisierung

In einem Bericht an den Innenausschuss des Düsseldorfer Landtags warnt das Innenministerium in diesem Kontext vor einer zunehmenden „Emotionalisierung und Radikalisierung“ durch die jüngsten Beschlüsse von Bund und Ländern, die vor allem Einschränkungen für nicht-immunisierte Menschen bedeuten. In Österreich, den Niederlanden und Belgien sei bereits eine „Verschärfung des Protestgeschehens bis hin zu gewalttätigen Ausschreitungen zu konstatieren.“

„Wir müssen davon ausgehen, dass aus der Bewegung heraus auch weiter gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung agitiert wird, dass es nicht nur um Corona geht und dass ein Teil der Anhänger auch Gewalt befürwortet oder sogar anwenden wird“, sagt Innenminister Herbert Reul (CDU) laut dieser Redaktion über die Radikalisierung von Corona-Leugnern.