Amsterdam/Brüssel. Die fünfte Nacht in Folge hat es in den Niederlanden Unruhen wegen der Coronamaßnahmen gegeben. Wir halten Sie über die Lage auf dem Laufenden.

Seit dem Wochenende flammen in den Niederlanden immer wieder Krawalle in den Abend- und Nachtstunden auf. Es ist bereits die vierte Nacht in Folge, in der Proteste gegen die Corona-Auflagen in Gewalt umgeschlagen sind. Dutzende Menschen wurden bereits festgenommen. Ihnen wird Vandalismus, Brandstiftung oder Gewalt vorgeworfen. Die Situation eskalierte insbesondere am Freitagabend in Rotterdam. Auch am Montagabend kam es in einigen Städten wieder zu Unruhen. In anderen Teilen des Landes blieb es ruhig. Lesen Sie hier den Überblick:

Mittwoch, 24. November, 17.42 Uhr: Auch am Dienstagabend ist es in den Niederlanden Medienberichten zufolge wieder zu Unruhen gekommen. In Arnheim seien fünf Menschen festgenommen worden. Eine gruppe Jugendlicher hatte brennende Feuerwerkskörper nach Polizeikräften geworfen. Das berichtete der öffentlich-rechtliche Sender NOS. Seit Beginn der Krawalle am Wochenende seien 173 Menschen festgenommen worden.

Dienstag, 23. November, 10.31 Uhr: In mehreren niederländischen Städten ist es Medienberichten zufolge am Montagabend erneut zu Unruhen gekommen. Jugendliche hatten laut Berichten des öffentlich-rechtlichen Senders NOS in Apeldoorn randaliert und Feuerwerkskörper auf Polizeikräfte geworfen. In Zwolle wurden 13 Menschen festgenommen, in Roosendal acht. Hier kam es auch zu Brandstiftungen. In Groningen musste die Polizei mehrere Gruppen Jugendlicher auseinanderhalten.

Montag, 22. November, 15.36 Uhr: Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte hat die Randalierer bei Protesten gegen die Corona-Auflagen als „Idioten“ bezeichnet. Die Ausschreitungen im Nachbarland seien „reine Gewalt unter dem Deckmantel des Protests“, sagte der niederländische Regierungschef am Montag vor Journalisten. Er werde immer das Demonstrationsrecht verteidigen, aber „ich werde niemals akzeptieren, dass Idioten unter dem Vorwand, dass sie unzufrieden sind“, Gewalt gegen die Sicherheitskräfte anwendeten.

In den Niederlanden gingen seit Freitag zahlreiche Menschen in mehreren Städten gegen neue Corona-Auflagen auf die Straße. Wegen steigender Corona-Infektionszahlen gilt in dem Land seit einer Woche wieder ein Teil-Lockdown. Außerdem ist eine 2G-Regelung für manche Orte in Planung. Damit hätten dort nur noch gegen das Coronavirus Geimpfte und von Covid-19 Genesene Zutritt.

Niederlande: Ausschreitungen wegen Verschärfung der Corona-Regeln

Montag, 22. November, 7.22 Uhr: In den Niederlanden sind in der dritten Nacht in Folge Proteste gegen die Corona-Auflagen in Gewalt umgeschlagen. In Groningen, Leeuwarden, Enschede und Tilburg entzündeten laut Polizeiangaben und Medienberichten Randalierer am Sonntagabend Feuerwerkskörper und richteten Sachschäden an. In Enschede nahe der deutschen Grenze riefen die Behörden den Ausnahmezustand aus. Auch in der belgischen Hauptstadt Brüssel kam es am Rande einer Demonstration gegen die Corona-Restriktionen zu Krawallen.

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In Groningen zogen am Sonntagabend mehrere „kleine Gruppen“ randalierend durch die Stadt, wie eine Polizeisprecherin mitteilte. Die Bereitschaftspolizei sei im Einsatz. In Enschede wurden nach Angaben der Polizei fünf Menschen wegen Aufrufs zur Gewalt festgenommen. Die Polizei forderte die Demonstranten über den Onlinedienst Twitter auf, nach Hause zu gehen. In Leeuwarden musste ein Fußballspiel unterbrochen werden, nachdem Fans, die wegen der Corona-Auflagen nicht ins Stadion durften, Feuerwerkskörper geworfen hatten.

Im Zuge der Krawalle gab es in den Niederlanden von Freitag- bis Sonntagabend nach Angaben der Behörden insgesamt etwa 130 Festnahmen. Die Krawalle waren am Sonntagabend aber nicht mehr so heftig wie in den beiden vorherigen Nächten. In den Nächten zum Samstag und Sonntag war es in Rotterdam und Den Haag zu schweren Ausschreitungen gekommen. Demonstranten setzten Fahrräder in Brand und bewarfen Polizisten mit Steinen. Am Freitagabend hatte die Polizei in Rotterdam während der Krawalle das Feuer eröffnet, vier Menschen wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft durch die Polizeikugeln verletzt.

Seit einer Woche gilt wieder ein Teil-Lockdown in Niederlanden

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In den Niederlanden gilt wegen steigender Corona-Infektionszahlen seit einer Woche wieder ein Teil-Lockdown. Die Bürger dürfen sich nur mit maximal vier weiteren Menschen in ihren Wohnungen treffen, Arbeitnehmer sollen möglichst im Homeoffice arbeiten. Geschäfte müssen früher schließen. Außerdem ist eine 2G-Regelung für manche Orte in Planung. Damit hätten dort nur noch gegen das Coronavirus Geimpfte und von Covid-19 Genesene Zutritt.

In Brüssel verlief die Demonstration am Sonntag gegen die neuen Corona-Auflagen nach Angaben eines Reporters der Nachrichtenagentur AFP zunächst friedlich, später kam es aber nahe des Regierungsviertels zu Krawallen. Die Polizei ging mit Wasserwerfern und Tränengas gegen Demonstranten vor, die Gegenstände auf Beamte warfen, Holzpaletten anzündeten und Polizeifahrzeuge angriffen. Mindestens ein Demonstrant und zwei Polizisten wurden dem Reporter zufolge verletzt.

Insgesamt nahmen nach Polizeiangaben rund 35.000 Menschen an der Demonstration in der belgischen Hauptstadt teil. Sie protestierten gegen die am Mittwoch von der Regierung verkündete Verschärfung der Corona-Regeln. Ihr Zorn richtete sich vor allem dagegen, dass Ungeimpfte nicht mehr in Restaurants und Bars dürfen. (red./afp)