Wiesbaden. In Deutschland steigt die Anzahl der von Armut bedrohten Menschen weiter an. Überdurchschnittlich stark gefährdet sind nach Angaben des Statistischen Bundesamtes Alleinerziehende und ihre Kinder, sowie Alleinlebende unter 65 Jahren. Die Studie ist Teil einer EU-weiten Befragung.

Der Anteil der von Armut gefährdeten Menschen in Deutschland ist leicht gestiegen: Auf 15,8 Prozent der Gesamtbevölkerung stieg der Anteil der Gefährdeten im Jahr 2010, wie aus einer vom Statistischen Bundesamt am Mittwoch veröffentlichten Erhebung hervorgeht. Das entspricht einer Gesamtzahl von rund 12,8 Millionen Menschen. Ein Jahr zuvor waren noch 15,6 Prozent der Bevölkerung betroffen.

Besonders stark von Armut gefährdet sind der Studie zufolge nach wie vor Alleinerziehende und ihre Kinder: Rund 37 Prozent dieser Bevölkerungsgruppe waren 2010 betroffen.

ArmutEuropäische Vergleichszahlen liegen noch nicht vor

Auch unter den Alleinlebenden unter 65 Jahren war mehr als jeder Dritte (36,1 Prozent) von Armut bedroht. In Haushalten mit zwei Erwachsenen unter 65 Jahren waren es hingegen nur 11,3 Prozent.

Als armutsgefährdet galt der Studie nach im Jahr 2010 jeder, der weniger als 11.426 Euro im Jahr beziehungsweise 952 Euro im Monat zur Verfügung hatte. Für die Erhebung wurden 24.220 Personen ab 16 Jahren befragt. Sie ist Teil einer EU-weiten Befragung. Vergleichszahlen für die gesamte EU liegen allerdings noch nicht vor. (dapd)