Nürnberg. Um die Abwanderung qualifizierter Arbeitnehmer aus Ostdeutschland geht es in einer neuen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit. Motivation für den Umzug in den Westen ist oft nicht das höhere Einkommen, sondern die bessere Chance auf einen Job.
Bei der Abwanderung qualifizierter Arbeitnehmer aus Ostdeutschland in den Westen spielen die Aussichten auf einen Job eine größere Rolle als bessere Einkommen, so eine neue Studie.
Eine Region ziehe umso qualifiziertere Beschäftigte an, je besser die Beschäftigungschancen dort seien, teilte das Institut für Arbeitsmarkt (IAB) und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (BA) am Montag in Nürnberg mit. Lohnunterschiede spielten bei Umzügen von Qualifizierten in andere Regionen hingegen "eine eher untergeordnete Rolle".
Migrationsströme in 26 Regionen Deutschlands analysiert
Die Abwanderung von Qualifizierten von Ost- nach Westdeutschland lasse sich also "weniger durch Lohnunterschiede erklären als vielmehr durch unterschiedliche regionale Beschäftigungsschancen", teilte das IAB mit. Arbeitsmarkt- und Wirtschaftspolitik im Osten sollten sich deshalb "in erster Linie darauf richten, die Beschäftigungschancen dort zu verbessern", folgerten die Forscher. Das IAB analysierte für die Untersuchung über 7000 Migrationsströme im Zeitraum 1995 bis 2004 in 26 Regionen Deutschlands. (afp)