Dubai. .
Der Sprengsatz aus dem Jemen, der am Flughafen von Dubai abgefangen wurde, weist offenbar eine Bauart auf, die auf „terroristische Gruppe wie El Kaida“ hinweist. Karl-Theodor zu Guttenberg warnt vor Terrorgefahr.
Das am Flughafen von Dubai abgefangene Paket aus dem Jemen enthielt nach Angaben der örtlichen Polizei einen Sprengsatz, dessen Bauart auf „terroristische Gruppe wie El Kaida“ hinweist. In dem Paket habe sich ein Computerdrucker befunden, dessen Tintenpatronen den hochexplosiven Sprengstoff PETN und Blei enthielten, erklärte die Polizei von Dubai am Samstag. „Der Sprengsatz ist auf professionelle Weise präpariert und mit einem Stromkreis versehen worden, der mit einer im Drucker versteckten Handykarte verbunden war“, teilte die Polizei unter Verweis auf Experten mit.
Eigenen Angaben zufolge wurde die Polizei in Dubai vom internationalen Netzwerk zum Austausch von Informationen zwischen den Geheimdiensten auf verdächtige Pakete aus dem Jemen aufmerksam gemacht. US-Präsident Barack Obama hatte am Freitag mitgeteilt, das in Dubai abgefangene Paket ebenso wie eine in Großbritannien entdeckte Sendung, seien an jüdische Einrichtungen in Chicago gerichtet gewesen. Obamas Berater im Kampf gegen den Terrorismus, John Brennan, zufolge wurden die Pakete mit Hilfe des saudischen Geheimdienst gefunden.
Das Dubaier Paket war im Jemen bei dem US-Luftfrachtunternehmen FedEx aufgegeben worden. Der Paketdienst unterhält in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa ein Büro, das der Annahme von Sendungen für das Ausland dient. Einem jemenitischen Luftfrachtvertreter zufolge betreibt FedEx jedoch keine Flüge mit eigenen Maschinen aus dem Jemen. FedEx und der US-Frachtdienst UPS unterbrachen am Freitag alle Lieferungen aus dem Jemen.
Guttenberg warnt vor Terrorgefahr
Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg hat nach dem mutmaßlichen Anschlagsversuch auf jüdische Zentren in Chicago zu erhöhter Wachsamkeit gemahnt. „Wir befinden uns generell in einer Situation, wo es immer wieder Terroranschläge geben kann“, sagte er Reuters TV am Samstag am Rande des CSU-Parteitags. „Für manche ist es abstrakt, aber es ist hoch konkret. Und es äußert sich manchmal an den entlegensten Orten dieser Erde. Deshalb müssen wir darauf unser Sicherheitsdenken einstellen“, sagte er.
Nach der Entdeckung von Paketbomben in zwei Frachtflugzeugen haben die USA ihre Terror-Abwehr hochgefahren. Die USA verdächtigen die Al-Kaida-Gruppe auf der Arabischen Halbinsel, die bereits für den vereitelten Anschlag auf ein US-Passagierflugzeug an Weihnachten vergangenen Jahres verantwortlich gemacht worden war. Nun suchen die Behörden nach weiteren Frachtsendungen aus dem Jemen, die ebenfalls Paketbomben enthalten könnten.
Auch der bayerische Innenminister Joachim Herrmann mahnte zur Vorsicht. „Das ist ein aktueller Beweis dafür, wie konkret die terroristische Bedrohung nach wie vor ist.“. Die Sicherheitsbehörden müssten das ernst nehmen, „denn solche Anschläge sind natürlich auch in Deutschland denkbar“, sagte er Reuters TV. Es gebe seit Monaten Hinweise darauf, dass die Al-Kaida Anschläge auf die USA und Europa plane. Deutschland versuche die Gefahr von Anschlägen durch konsequente Kontrollen zu entschärfen. Nach dem Anschlagsversuch in den USA gelte auch hierzulande erhöhte Wachsamkeit, sagte Herrmann. Die Sicherheitskontrollen würden jedoch nicht grundlegend verändert. „Wir haben eine gutes Netzwerk der Sicherheit.“
In Deutschland befindet sich große Luftfracht-Drehkreuze in Frankfurt, Köln, Leipzig und München. (afp/ Reuters)