Washington. .

Nach Angaben von US-Präsident Barack Obama enthielten die beiden Päckchen, die an Bord eines Frachtflugzeugs gefunden wurden, Sprengstoff. Sicherheitskreise vermuten, dass Al-Kaida verantwortlich ist.

Washington (dapd). Ein Passagierflugzeug mit Frachtladung aus dem Jemen an Bord ist am Freitag ab der kanadischen Grenze von zwei Kampfflugzeugen des US-Militärs nach New York eskortiert worden. Das Flugzeug landete kurz nach 3.30 Uhr (Ortszeit) auf dem internationalen John-F.-Kennedy-Flughafen. Behördenangaben zufolge handelte es sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme. Zuvor waren verdächtige Pakete an Bord von Frachtflugzeugen aus dem Jemen entdeckt worden. Die Behörden ermittelten, ob es sich hierbei um einen internationalen Terrorkomplott handeln könnte.

FBI-Sprecher Richard Kolko sagte, das Flugzeug der Emirates Airlines aus Dubai sei sofort nach der Landung von der Bundes- und Flughafenpolizei umstellt worden. Dies sei einzig und allein geschehen, weil das Flugzeug Fracht aus dem Jemen an Bord hatte. Ein Sprecher des Nordamerikanischen Luft- und Weltraum-Verteidigungskommandos (NORAD) erklärte, das Passagierflugzeug sei von einem kanadischen Kampfflugzeug bis zur amerikanischen Grenze eskortiert worden, wo die zwei US-Kampfflugzeuge dann übernommen hätten.

US-Präsident Obama bestätigt Sprengstofffunde

Zuvor hatten Behörden in Dubai nach eigenen Angaben ein Paket mit Sprengstoff an Bord eines Frachtflugzeugs entdeckt, das an eine jüdische Institution im Raum Chicago adressiert war. Ein zweites Paket aus dem Jemen wurde an Bord eines Flugzeugs in Großbritannien entdeckt. Es war ebenfalls an eine jüdische Organisation im Raum Chicago adressiert und stammte FBI-Angaben zufolge von dem gleichen Absender aus Jemen wie das erste. Auch das zweite Paket enthielt Sprengstoff, wie US-Präsident Barack Obama bestätigte.

Die Pakete mit dem Sprengstoff seien für einen terroristischen Anschlag konzipiert worden und hätten bei Nicht-Entdeckung Schaden anrichten können, sagte Obamas Sicherheitsberater John Brennan. Der Sprengstoff sei in beiden Fällen entschärft worden.Obama machte die Al-Kaida im Jemen bei einer Rede im Weißen Haus zum Stand der Entwicklungen zwar nicht direkt für den Sprengstoff in den abgefangenen Paketen verantwortlich, sagte aber, die USA werde ihren Kampf gegen das Terrornetzwerk in dem Land fortführen.

Kreisen zufolge steckt Al-Kaida im Jemen hinter Anschlagsversuchen

Sicherheitskreisen zufolge waren die Pakete mit Sprengstoff aber mit ziemlicher Sicherheit Teil eines internationalen Terrorkomplotts der Al-Kaida im Jemen. Einem Gewährsmann zufolge hatte der Geheimdienst schon seit Tagen Kenntnis über einen geplanten, mutmaßlichen Komplott. Die Pakete in Dubai und Großbritannien seien am späten Donnerstagabend entdeckt worden, nachdem ein ausländischer Geheimdienst den Jemen betreffende Informationen erhalten und diese an die US-Behörden weitergeleitet hatte.

Das Weiße Haus hatte zuvor erklärt, US-Präsident Barack Obama sei bereits am späten Donnerstagabend (Ortszeit) nach der Entdeckung verdächtiger Pakete von seinem obersten Antiterrorismusberater Brennan über eine mögliche Terrorbedrohung informiert worden. Seither sei er ständig über den Stand der Ermittlungen auf dem Laufenden gehalten worden. (dapd)