Berlin. Da die Kämpfe mit den Taliban immer heftiger werden, will die Bundesregierung offenbar künftig auch schwere Waffen einsetzen. So habe der Generalinspekteur der Bundeswehr, Wolfgang Schneiderhan, laut einem Medienbericht den Einsatz von Schützenpanzern des Typs "Marder" vorgesehen.

Angesichts immer heftigerer Kämpfe mit den Taliban nimmt die Bundeswehr in Afghanistan nach Presseinformationen einen Kurswechsel hin zum Einsatz schwerer Waffen vor. Wie das «Handelsblatt» berichtet, kündigte der Generalinspekteur der Bundeswehr, Wolfgang Schneiderhan, in der vertraulichen Sitzung des Verteidigungsausschusses des Bundestages unter anderem den Einsatz von Schützenpanzern des Typs «Marder» an. Die Soldaten erhalten demnach zudem gepanzerte und bewaffnete «Igel"-Transporter sowie weitere gepanzerte Transportfahrzeuge der Typen «Dingo» und «Fuchs». Die SPD forderte zudem die Stationierung und den Einsatz von Kampfhubschraubern im Bundeswehrsektor im Norden Afghanistans.

Massiv verschlechterte Sicherheitslage

Hintergrund sei die massiv verschlechterte Sicherheitslage. Der verstärkte Einsatz gepanzerter Fahrzeuge in Afghanistan wird vom Parlament seit langem gefordert. Künftig kann die schnelle Eingreiftruppe vier «Marder»-Schützenpanzer einsetzen. Die Soldaten erhalten laut Zeitung zudem gepanzerte und bewaffnete «Igel»-Transporter. Außerdem werden weitere gepanzerte Transportfahrzeuge der Typen «Dingo» und «Fuchs» nach Afghanistan geschickt.

Am Mittwoch beschloss die Bundesregierung den Einsatz von bis zu 300 weiteren Bundeswehrsoldaten beim Einsatz der AWACS-Radarflugzeuge der NATO. Der Bundestag soll darüber am 3. Juli in abschließender Lesung entscheiden. Die vier Radarflugzeuge können im Gegensatz zu den bereits in Afghanistan eingesetzten deutschen Tornado-Aufklärungsflugzeugen digitale Bilder in Echtzeit übertragen und damit auch Kampfeinsätze dirigieren. (afp/ddp)