London. Sechs britische Polizisten stehen unter Verdacht, die umstrittene Verhörmethode des Waterboarding eingesetzt zu haben. Nach Medienberichten geschah das offenbar beim Verhör mutmaßlicher Drogendealer. Bei Waterboarding haben die Opfer das Gefühl, zu ertrinken.

Britische Polizisten sollen Medienberichten zufolge bei einem Einsatz gegen mutmaßliche Drogenhändler folterartige Verhörmethoden angewandt haben. Die Aufsichtbehörde erklärte am Mittwoch, sie gehe diesen Vorwürfen nach. Konkret wird sechs Polizisten vorgeworfen, dass sie im November 2008 bei einem Einsatz im Norden Londons die Köpfe von Verdächtigen in Wassereimer gedrückt haben, wobei diese das Gefühl hatten, zu ertrinken.

Die Polizei bestätigte, dass die sechs Polizisten vom Dienst suspendiert wurden. Bürgermeister Boris Johnson sprach von «sehr ernsten» Vorwürfen, die genau geprüft werden müssten. Zwei Zeitungen, «The Times of London» und «Daily Mail» sowie der Fernsehsender Sky News hatten über die Foltervorwürfe berichtet. Großbritannien gehört zu den Unterzeichnerstaaten der UN-Konvention gegen Folter.

Das Simulierens des Ertrinkens wird auch beim sogenannten Waterboarding eingesetzt, einer Verhörmethode, die von US-Geheimdiensten bei der Vernehmung von Terrorverdächtigen eingesetzt wurde. US-Präsident Barack Obama hat dies inzwischen verboten.(afp/ap)