München. .
Die Frauenrechtlerin Alice Schwarzer fordert ein Kopftuchverbot für Schülerinnen. Es sei ein Skandal, dass sich schon kleine Mädchen vor Männern verhüllen müssten. Auf diese Art und Weise würden sie sexualisiert.
Alice Schwarzer macht sich für ein Kopftuchverbot für Schülerinnen in Deutschland stark. Dies sei eine Chance für Mädchen aus orthodoxen oder islamistischen Familien, sich in der Schule frei bewegen zu können und nicht stigmatisiert zu werden, sagte Schwarzer „Focus Online“ vom Dienstag. „In Frankreich, wo das Kopftuch-Verbot für Schülerinnen 2004 eingeführt wurde, hat man damit beste Erfahrungen gemacht“, sagte Schwarzer. Die Feministin und Journalistin nannte es einen Skandal, dass sich schon kleine Mädchen vor Männern verhüllen müssten und „auf diese Art und Weise sexualisiert werden“.
CSU-Politiker Söder für Burka-Verbot
Bayerns Umweltminister Markus Söder (CSU) äußerte im „Münchner Merkur“ vom Dienstag seine „Sympathie“ für ein Burka-Verbot, wie es bereits in Frankreich beschlossen wurde: „Es wäre ein wichtiges Signal, schließlich ist die Burka nicht gerade ein Zeichen für Integrationswilligkeit.“ Die Burka ist ein Ganzkörperschleier, der auch das Gesicht verhüllt.
Der Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses, Wolfgang Bosbach, lehnte Söders Vorstoß dagegen ab: „Ich wäre ja froh, wenn es eine verfassungskonforme Möglichkeit gäbe“, sagte der CDU-Politiker der „Mitteldeutschen Zeitung“. Aber der Bundestag habe in einem Gutachten „glasklar festgestellt“, dass ein Verbot nicht mit dem Grundgesetz vereinbar sei. „Und wir werden ständig aufgefordert, keine Gesetze zu verabschieden, die in Karlsruhe kassiert werden“, fügte Bosbach hinzu. (afp)