Hamburg. Friedrich Merz (CDU) glaubt nicht an seine zweite Karriere als EU-Kommissar in Brüssel. Kanzlerin Merkel müsse ihren Vorschlag noch vor der Bundestagswahl präsentieren. Sein Name wäre jedoch für den Koalitionspartner SPD eine Provokation.

Der CDU-Finanzexperte Friedrich Merz rechnet sich keine Chancen auf einen Posten als EU-Kommissar aus. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) müsse ihren Personalvorschlag noch vor der Bundestagswahl machen und sein Name würde den Koalitionspartner SPD zu sehr provozieren, sagte Merz der Online-Ausgabe des Hamburger Magazins «Stern». Insofern gehe er davon aus, dass Merkel ihn nicht nominieren werde. Zu seinen eigenen Ambitionen auf den Posten befragt, sagte Merz: «Das ist doch alles Unsinn, was mir im Zusammenhang mit Brüssel unterstellt wird.»

Weiter zur Mitarbeit bereit

Gleichwohl will Merz der CDU auch weiter seine wirtschaftspolitische Mitarbeit anbieten. Wenn die CDU der Meinung sei, «dass sie wieder mehr Grundüberzeugung braucht, dann bin ich der Letzte, der sich einer Mitarbeit, in welcher Form auch immer, in dieser Partei verschließt», sagte Merz «stern.de».

Zum Ausgang der Europawahl sagte Merz, das gute Abschneiden der CSU sei ein «Ergebnis Guttenberg» und weniger ein «Ergebnis Seehofer». Wenn die CDU daraus die richtigen Schlüsse ziehe, müsse sie sich fragen, ob sie nicht auch wieder ein klareres Profil in der Wirtschaftspolitik zeigen müsse. (ddp)