Bagdad. .
Bei einem Selbstmordanschlag in Bagdad starben mindestens 59 Menschen. Mehr als einhundert Menschen wurden bei der Attacke verletzt. Unter den Opfern seien Rekruten und Soldaten.
Bei einem Selbstmordanschlag auf ein Rekrutierungsbüro der irakischen Armee in der Hauptstadt Bagdad sind am Dienstag mindestens 59 Menschen ums Leben gekommen. Das teilte ein Verantwortlicher der städtischen Leichenhalle mit. Nach Angaben des Innenministeriums wurden mehr als hundert Menschen verletzt. Die Mehrzahl der Opfer seien Rekruten, unter den Toten befänden sich aber auch Soldaten.
Der Selbstmordattentäter zündete den Angaben zufolge gegen 7.30 Uhr (Ortszeit, 6.30 Uhr MESZ) eine Sprengstoffweste, nachdem er sich in die Schlange vor dem Rekrutierungsbüro im Viertel Baab el Muatham im Zentrum der Hauptstadt eingereiht hatte. Ein Rekrut, der mit dem Leben davonkam, sagte der Nachrichtenagentur AFP, er könne nicht verstehen, wie der Attentäter unerkannt die Sicherheitsschleuse passieren konnte. Nach der Explosion seien die Überlebenden in alle Richtungen geflohen, Soldaten hätten in die Luft geschossen.
Schlimmster Anschlag seit Juli
Die Gewalt im Irak hat zuletzt wieder zugenommen. Das Selbstmordattentat in Bagdad ist der schlimmste Anschlag seit der Attacke am 18. Juli in der Stadt Radwanija mit mindestens 45 Toten. Damals hatte sich ein Attentäter inmitten von Mitgliedern der Sahwa-Miliz, die gegen das Terrornetzwerk El Kaida kämpft, in die Luft gesprengt.
Bis Ende August wollen die USA ihre Kampftruppen aus dem Irak vollständig abziehen. Nur 50.000 US-Soldaten sollen danach im Land bleiben, um sich an der Ausbildung der irakischen Armee zu beteiligen. Irakische und US-Vertreter warnen davor, dass Aufständische ein Machtvakuum für vermehrte Anschläge nutzen könnten. (afp)