München. .
Wikileaks-Chef Julian Assange muss ständig mit Repressalien von Geheimdiensten rechnen. Im April hatte Wikileaks das Video zweier US-Kampfhubschrauber veröffentlicht, die im Juli 2007 in Bagdad mehrere Zivilisten und zwei Journalisten töteten.
Wikileaks-Chef Julian Assange muss ständig mit Repressalien von Geheimdiensten rechnen. Es gebe „inoffizielle Bemerkungen von Mitgliedern der amerikanischen Regierung, die andeuteten, dass sie sich, was uns betrifft, nicht unbedingt an den Rahmen der Gesetzmäßigkeit halten wollen“, sagte Assange der „Süddeutschen Zeitung“. Assange steht der Internet-Plattform vor, die ihr anonym zugespielte Dokumente veröffentlicht.
Im April hatte Wikileaks das Video zweier US-Kampfhubschrauber veröffentlicht, die im Juli 2007 in Bagdad mehrere Zivilisten und zwei Journalisten töteten. Inzwischen wurde mit dem 22-jährigen Bradley Manning ein Geheimdienstanalyst der US-Army verhaftet, der das Video weitergeleitet haben soll. „Er wurde nach Kuwait überführt, wo er inhaftiert ist“, sagte Assange. „Sollten die Anschuldigungen wahr sein, dass er der Whistleblower war, der uns das Video zur Verfügung stellte, ist er ein politischer Gefangener der USA, der in Kuwait festgehalten wird, was es ihm unmöglich macht, mit der Presse zu sprechen oder sich effektiv rechtlich vertreten zu lassen.“
„Es gab auch schon schwerwiegende Fälschungen von Geheimdiensten“
Das zugespielte Material werde stets geprüft, sagte Assange. „Soviel wir wissen, haben wir bisher kein korrumpiertes Material veröffentlicht. Aber es wird sicher ein erstes Mal geben.“ Bei gefälschten Dokumenten gebe es „Material, das reiner Müll ist. Das erkennt man sofort. Aber es gab auch schon schwerwiegende Fälschungen von Geheimdiensten.“
Unter der Regierung von Barack Obama habe sich im Vergleich zur Bush-Administration „einiges an der Politik geändert, auch wenn sich viele Behörden da noch sträuben“, sagte Assange. „Auf der anderen Seite hat in den letzten Jahren keine Regierung so aggressiv Whistleblowers verfolgt und vor Gericht gebracht wie die Regierung unter Barack Obama.“ (ddp)