Kundus. .

In einem islamistischen Propaganda-Film soll offenbar erstmals ein Anschlag auf die Bundeswehr in Afghanistan gezeigt werden. Das Video mit dem Titel „Die Zerstörung eines deutschen Militärfahrzeuges in der Provinz Kundus“ von El Kaida sei der Anschlag im Jahr 2009 gefilmt worden sein.

Auf einem Propaganda-Video haben Islamisten erstmals einen angeblichen Anschlag auf die Bundeswehr in Afghanistan verbreitet. Tatsächlich stehen die Bilder aber „weder im Zusammenhang mit einem Anschlag auf die Bundeswehr noch mit einem deutschen Militärfahrzeug“, wie ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Donnerstag in Berlin sagte.

Das in dem Video gezeigte Fahrzeug vermutlich vom Typ Dingo, auf das ein Anschlag verübt wurde, wird auch von anderen Nationen in Afghanistan verwendet. Das Verteidigungsministeriums konnte aber keine Angaben dazu machen, zu welchem Land das betroffene Fahrzeug vermutlich gehörte. Angeblich zeigt das Video mit dem Titel „Die Zerstörung eines deutschen Militärfahrzeuges in der Provinz Kundus“ einen Anschlag mittels ferngezündeter Bombe, wie „Welt Online“ berichtete.

Vermummte Männer

In deutschen Sicherheitskreisen hieß es am Donnerstag, das Video sei bekannt. Es sei von der Medienproduktionsfirma As Sahab verbreitet worden, die wiederholt Botschaften des Terrornetzwerks El Kaida veröffentlicht hat, und werde nun geprüft. Nach Angaben, die El Kaida laut „Welt Online“ in dem Video macht, wurde der Anschlag im vergangenen Jahr gefilmt.

Eingeleitet wird der knapp einminütige Propagandafilm „Welt Online“ zufolge unter anderem mit einem Standbild deutscher Soldaten, die den Sarg eines getöteten Kameraden tragen. Später werden vermummte Männer gezeigt, die in ihrem Versteck Bombenfallen bauten und diese mit Nägeln, Schrauben und Stahlkugeln präparierten.

Im Jahr 2009 ereigneten sich eine Reihe von Anschlägen mit Sprengfallen auf Bundeswehrfahrzeuge. So wurde am 9. Juni 2009 etwa 15 Kilometer südlich von Kundus-Stadt ein Anschlag auf ein deutsches Dingo-Fahrzeug verübt, wie „Welt Online“ weiter meldete. Zwei deutsche Soldaten seien verwundet, das Fahrzeug selbst schwer beschädigt worden. Zwei deutsche Soldaten, ein Hauptfeldwebel und ein Hauptgefreiter seien am 26. März 2008 südlich von Kundus bei einem Bombenanschlag auf ihr Dingo-Fahrzeug schwer verletzt worden. Ein weiterer Soldat habe leichte Verletzungen erlitten. (afp)