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Nach gewaltsamen Ausschreitungen in den französischen Alpen und im Burgund ist auch im Pariser Problemvorort Villiers-le-Bel scharf auf die Polizei geschossen worden.
Eine Polizeistreife habe dort in der Nacht zum Donnerstag ein Fahrzeug kontrolliert, teilte die Polizeigewerkschaft Alliance mit. Daraufhin seien etwa fünfzehn Bewaffnete aufgetaucht, die zweimal auf die Beamten geschossen hätten. Die Polizei habe sich mit einem Elektroschockgerät gewehrt, verletzt worden sei niemand.
„Grenoble, Auxerre und jetzt Villiers-le-Bel - diese Schüsse werden von Kriminellen abgegeben, die bereit sind zu töten, um die Festnahme eines Straftäters zu verhindern“, schrieb die Gewerkschaft hervor. Die Justiz müsse „mit der Faust auf den Tisch hauen“.
In der Nacht zum Mittwoch war in einem Problemviertel in Auxerre im Burgund scharf auf die Polizei geschossen worden. Zuvor war ein junger Mann vor einer Polizeikontrolle geflohen. In Grenoble hatte es nächtelang Ausschreitungen gegeben, nachdem die Polizei einen bewaffneten Casinoräuber erschossen hatte - der junge Mann, der aus einer nordafrikanischen Einwandererfamilie stammte, hatte eine kugelsichere Weste getragen und bei seiner Flucht auf die Polizei geschossen, die die Schüsse erwiderte und ihn tödlich traf.
In Villiers-le-Bel und weiteren Pariser Vorstädten war es im November 2007 zu tagelangen Krawallen gekommen, nachdem zwei jugendliche Motorradfahrer bei einem Unfall mit der Polizei gestorben waren. Die 15 und 16 Jahre alten Jungen rasten Augenzeugen zufolge ohne Helm und ohne Licht auf eine Kreuzung zu und stießen mit dem Polizeiwagen zusammen. Bei den folgenden Ausschreitungen wurde erstmals auf die Polizei geschossen.
Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy hatte jüngst mit härteren Maßnahmen gegen Franzosen ausländischer Herkunft gedroht, die gewaltätig werden: Ihnen solle die französische Staatsbürgerschaft abgenommen werden. (AFP)